„Es gibt Sorgen über das Alter der Nuklearanlage und die geschehenen Vorfälle“, sagte die Ministerin am Mittwoch nach dem Besuch. Die bisherigen Vorfälle seien zwar keine nuklearen Vorfälle gewesen, erläuterte Schultz van Haegen vor dem Hintergrund einer Pannenserie, die neben den Reaktoren in Doel auch den zweiten belgischen Atomstandort in Tihange betrifft.
„Aber vielleicht ist es morgen einer. Diese Sorgen sind ernst“, sagte die Ministerin.
Ein akutes Risiko besteht ihren Worten zufolge allerdings nicht: „Was die Experten mir sagen, gibt mir die Sicherheit im Moment, dass die Anlage von Doel sicher ist.“ Belgiens Innenminister Jan Jambon hatte die Ministerin aus dem Nachbarland eingeladen. Er sagte nach der gemeinsamen Inspektion, alle Reaktoren des Landes seien sicher. „Die Richtschnur der belgischen Regierung ist, dass wir keinen Millimeter bei der Sicherheit nachgeben.“
Luxemburg bleibt kritisch
Kritisch hatte sich vor wenigen allerdings auch Luxemburg gezeigt. Dessen Staatssekretär für nachhaltige Entwicklung, Camille Gira, war zu einem Gespräch mit Jambon nach Brüssel gereist. Anschließend sagte ein Berater von Gira, die Gäste seien nicht beruhigt, weil sie nicht auf alle Fragen eine Antwort bekommen hätten.
Belgiens Atomkraftwerke hatten in den vergangenen Monaten immer wieder von sich reden gemacht. Die Meiler Doel 3 und Tihange 2 hatten seit 2012 die meiste Zeit stillgestanden, nachdem Materialfehler in den Reaktordruckbehältern festgestellt worden waren. Ende 2015 entschied die belgische Atomaufsicht aber, dass die sogenannten Wasserstoff-Flocken kein Sicherheitsrisiko seien.
De Maart
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