Donnerstag6. November 2025

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Atomgipfel: Obama sieht Terroristen als größte Gefahr für die Sicherheit

Atomgipfel: Obama sieht Terroristen als größte Gefahr für die Sicherheit

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Die Bekämpfung des Schmuggels von Atommaterial steht im Mittelpunkt eines zweitägigen Gipfeltreffens, zu dem US-Präsident Barack Obama nach Washington geladen hat. Zu der Konferenz am Montag und Dienstag werden Staats- und Regierungschefs aus 47 Staaten erwartet, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel. Obama warnte am Sonntag noch einmal eindringlich vor der Gefahr, dass Atomwaffen in die Hände...

Falls Al-Kaida-Terroristen in den Besitz solcher Waffen kämen, würden sie „keine Hemmungen haben, sie auch zu benutzen“, sagte Obama am Sonntag. „Die größte Einzelbedrohung für die Sicherheit der USA, sowohl kurzfristig als auch mittel- und langfristig, geht von der Möglichkeit aus, dass Terrororganisationen Atomwaffen erlangen“, sagte er. „Wenn es jemals eine Detonation in New York, London oder Johannesburg geben sollte, wären die Konsequenzen für Wirtschaft, Politik und Sicherheit verheerend.“

Auch die Gefahr, dass Terroristen Atommaterial illegal erwerben könnten, müsse ernst genommen werden, mahnte der Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit, Hans-Ulrich Klose. Experten seien zwar der Ansicht, dass die weltweit bislang verschwundenen Mengen an strahlenden Substanzen eher gering seien. Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwo eine sogenannte „schmutzige Bombe“ hergestellt werde, sei aber dennoch nicht von der Hand zu weisen.

Klose erwartet von dem Washingtoner Gipfel aber noch keinen konkreten Beschluss über ein global wirksames Kontrollsystem. Im Südwestrundfunk sagte er am Montag, die Konferenz werde lediglich erste Leitlinien zur Bekämpfung des Atomschmuggels beschließen. Ein internationaler Kontrollmechanismus, der notfalls auch in die Souveränität von Ländern eingreifen könne, sei dagegen von diesem Gipfel nicht zu erwarten.

Iran und Nordkorea als Gesprächsthema

Obama empfing bereits am Sonntag die ersten Teilnehmer des Gipfeltreffens, darunter den indischen Ministerpräsidenten Manmohan Singh und den pakistanischen Regierungschef Yusuf Raza Gilani. Der US-Präsident eröffnet das Gipfeltreffen am Montag mit einem Arbeitsessen will sich zu Einzelgesprächen mit einigen Teilnehmern treffen. Dabei dürfte es auch um die Atomprogramme des Irans und Nordkoreas gehen. Die Konferenz soll am Dienstag mit einer gemeinsamen Erklärung beendet werden.

Für Merkel ist die Atomkonferenz der Auftakt zu einem mehrtägigen USA-Besuch. Am Mittwoch reist sie dann weiter nach Kalifornien. Stationen dort werden Los Angeles und San Francisco sein. Auf dem Programm steht unter anderem ein Besuch der Stanford-Universität, an der Merkel eine Rede halten wird. Am Freitag kehrt die Kanzlerin nach Deutschland zurück.
Ob es bei der Reise bereits eine Festlegung Deutschlands zur umstrittenen Aufnahme von Häftlingen aus dem US-Gefangenenlager Guantanamo geben wird, ist fraglich. Die Prüfung unter Federführung des Bundesinnenministeriums läuft noch. Gegen eine Aufnahme sprachen sich am Wochenende eine Reihe von unionsgeführten Landesregierungen aus.

AP