Arbeitslosigkeit auf Zwei-Jahres-Tief

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Erst hat sich die Wirtschaft in Europa erholt, nun auch der Arbeitsmarkt. In den Euro-Ländern sind so wenige Menschen ohne Job wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Die EU-Kommission gibt aber noch keine Entwarnung.

Die Arbeitslosigkeit in den 18 Euroländern ist dank der Konjunkturerholung auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahren gefallen. Im Juni betrug die Arbeitslosenquote 11,5 Prozent. Das war der tiefste Wert seit September 2012, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Seit Monaten geht die Arbeitslosigkeit allmählich zurück, nachdem sie im vergangenen Jahr für einen Großteil des Jahres auf dem Rekordwert von 12 Prozent gelegen hatte. Im Mai hatte die Rate noch 11,6 Prozent betragen.

Im Juni waren in den 18 Euro-Staaten rund 18,4 Millionen Menschen ohne Arbeit – 152 000 weniger als noch im Mai. Nach einer Schätzung von Eurostat waren im Juni 2014 in der EU28 insgesamt 25,005 Millionen Männer und Frauen arbeitslos. Die jüngsten Zahlen bestätigten „die ersten Anzeichen der wirtschaftlichen Erholung, die wir im vergangenen Jahr in Europa gesehen haben“, sagte EU-Arbeitskommissar Laszlo Andor in Brüssel. Allerdings müssten die EU-Staaten mehr tun, um Arbeitsplätze zu schaffen.

Lage in einigen Ländern schwierig

Nach wie vor bleibt die Lage im Euro-Krisenland Griechenland sowie in Spanien schwierig; beide Länder meldeten die höchsten Quoten. Dort ist rund jeder Vierte ohne Job, in Griechenland betrug die Quote 27,3 Prozent (Zahlen vom April), in Spanien 24,5 Prozent. Die niedrigsten Raten verzeichneten Österreich (5,0 Prozent), Deutschland (5,1 Prozent) und Malta (5,6 Prozent).

Die Arbeitslosenquote fiel über ein Jahr betrachtet in einundzwanzig Mitgliedstaaten, stieg in fünf und blieb in den Niederlanden und in Schweden stabil. Die höchsten Rückgänge meldeten Portugal (von 16,6 auf 14,1 Prozent), Ungarn (von 10,4 auf 8,1 Prozent zwischen Mai 2013 und Mai 2014), Irland (von 13,6 auf 11,8 Prozent) und Spanien (von 26,2 auf 24,5 Prozent) Die höchsten Anstiege verzeichneten Finnland (von 8,1 auf 8,8 Prozent), Luxemburg (von 5,9 auf 6,3 Prozent) und Österreich (von 4,7 auf 5,0 Prozent).

Auch die Jugendarbeitslosigkeit ging im Euroraum zurück. Im Juni waren 3,3 Millionen junge Leute unter 25 Jahren ohne Job, das waren 244 000 weniger als einen Monat zuvor. Die Quote bei der Jugendarbeitslosigkeit betrug 23,1 Prozent.

In der gesamten EU waren im Juni 25,01 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit. Die Arbeitslosenquote fiel von 10,3 auf 10,2 Prozent, den niedrigsten Wert seit März 2012.