Freitag7. November 2025

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Angriff auf Hilfsschiffe: Israel erntet weltweit Empörung

Angriff auf Hilfsschiffe: Israel erntet weltweit Empörung

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Der israelische Militäreinsatz gegen die sechs Schiffe mit Hilfsgütern für den Gazastreifen hat international Entrüstung ausgelöst. Der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan hat Israel "Staatsterrorismus" bei der Erstürmung des internationalen Schiffskonvois für den Gaza-Streifen vorgeworfen.

„Diese Aktion, die im absoluten Gegensatz zu den Prinzipien internationaler Gesetze steht, ist inhumaner Staatsterrorismus“, sagte Erdogan am Montag am Rande eines Besuchs in Chile. „Niemand sollte denken, das wir angesichts dessen ruhig bleiben.“ Erdogan brach seinen Besuch in Lateinamerika ab.
Siehe auch:
Robert Goebbels: „Israel – ein terroristischer Staat“

Überfall auf Hilfskonvoi: Jean Asselborn verurteilt israelischen Angriff

Israelische Soldaten töten pro-palästinensische Aktivisten
Bei dem Militäreinsatz am Montagmorgen wurden nach Angaben Israels zehn Aktivisten getötet. Der Großteil von ihnen kommt wohl aus der Türkei. Einige der Schiffe fuhren unter türkischer Flagge.

Hilfslieferungen an Bord

Der Verband mit sechs Schiffen war von einem türkischen Menschenrechtsverband und pro-palästinensischen Gruppen gechartert worden. Sie hatten nach Angaben der Gruppen Hilfslieferungen für den Gazastreifen an Bord.

Israelische Kommando-Einheiten seilten sich vor Sonnenaufgang von Hubschraubern auf die sechs Schiffe ab, die von pro-palästinensischen Gruppen und einem türkischen Menschenrechtsverband gechartert waren.

Die Israelis näherten sich zudem dem Hilfskonvoi mit Schnellbooten, von denen aus sie die Flotte enterten. Die Schiffe hätten trotz mehrfacher Warnungen die über den Gazastreifen verhängte Seeblockade durchbrechen wollen, begründete ein israelischer Regierungssprecher das Vorgehen.

Situation eskaliert

Israel habe bis zuletzt eine Konfrontation verhindern wollen. An Bord sei die Situation jedoch eskaliert. Soldaten seien unter Beschuss geraten und mit Messern angegriffen worden.

Nach Angaben von Vertretern des Verteidigungsministeriums ereigneten sich die schwersten Kämpfe auf dem Kreuzfahrtschiff „Mavi Marmara“, wo auch die zehn Aktivisten getötet wurden. Insgesamt beteiligten sich 700 Menschen an dem Hilfskonvoi.

Israels Verbündete in Europa und die Vereinten Nationen zeigten sich von dem Vorfall geschockt.

Palästinenser trauern

Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas sprach von einem Massaker und rief eine dreitägige Staatstrauer aus. Er verlangte eine Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrates.

(Reuters/tageblatt.lu)