Die Menschenrechtsorganisation lobte zwar die Aufnahme von 1,6 Millionen syrischen Schutzsuchenden durch die Türkei. Amnesty bemängelte in einem am Donnerstag in Istanbul vorgestellten Bericht aber zugleich, es sei gefährlich und schwierig geworden, aus Syrien in die Türkei einzureisen.
Selbst Flüchtlinge mit gültigen Pässen würden in einigen Fällen an der Einreise gehindert, teilte die Organisation mit. Türkische Grenzbeamte hätten zudem 31 Flüchtlinge mutmaßlich geschlagen und in mindestens einem Fall gefoltert. Manchmal würden Grenzbeamte auf die Syrer schießen. Zwischen Dezember 2013 und August 2014 seien dabei mindestens 17 syrische Flüchtlinge getötet worden.
Amnesty lobte, dass die Türkei 220 000 Hilfesuchende in Lagern untergebracht habe und außerdem kostenlose Krankenversorgung für alle Flüchtlinge zur Verfügung stelle. Die Lager seien jedoch voll, das Land sei mit der Krise zunehmend überfordert. Scharfe Kritik richtet Amnesty an die internationale Gemeinschaft: „Nicht weniger als beschämend“ sei deren Reaktion auf die schlimmste Flüchtlingskatastrophe seit Jahrzehnten.
De Maart

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