Asien gewinnt wieder an Tempo

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Die großen asiatischen Volkswirtschaften nehmen wieder Fahrt auf. In China und Indien gewann die Industrie im Oktober an Schwung, während Südkorea nach dreimonatiger Durststrecke seine

Für die europäische Wirtschaft sind das gute Nachrichten, weil diese drei Länder zu den wichtigsten Kunden gehören.

Der offizielle Einkaufsmanagerindex für China stieg um 0,4 auf 50,2 Punkte, teilte das Statistikamt gestern in Peking mit. Das Barometer kletterte damit erstmals seit Juli über die Marke von 50 Punkten, ab der ein Wachstum im Vergleich zum Vormonat signalisiert wird.

„China hat die Talsohle durchschritten“

„Wir gehen davon aus, dass Chinas Wirtschaftswachstum nicht mehr nachlassen, sondern sich leicht erholen wird“, sagte Ökonom Zhang Liqun vom Zentrum für Entwicklungsforschung des Staatsrates.
Darauf deutet auch der separat von der Großbank HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex hin. Er legte von 47,9 auf 49,5 Zähler zu und erreichte damit den höchsten Wert seit Februar. „Chinas Industrie hat die Talsohle durchschritten“, sagte HSBC-Experte Hongbin Qu.

Der Index für die Exportaufträge lag erstmals seit einem Jahr über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

„Stabile Auftragslage“

Europas Schuldenkrise und die schlappe US-Konjunktur hatten das Wachstum in China im dritten Quartal auf das Dreieinhalb-Jahrestief von 7,4 Prozent gedrückt. Für das Gesamtjahr strebt die Regierung ein Plus von 7,5 Prozent an. 2011 waren es noch 9,2 Prozent.
Es gab aber schon erste Anzeichen beim Einzelhandel und bei den Investitionen für eine Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.

Die Zahlen für Oktober deuteten darauf hin, dass die Industrieproduktion in China ihre Talsohle durchschritten habe, erklärte HSBC-Ökonom Hongbin Qu. Der Export bleibe aber weiter eine Herausforderung. Analysten hatten schon zuvor zu bedenken gegeben, dass es nach dem Rückgang des Wachstums seit 2008 wohl nur eine ganz allmähliche Erholung geben werde.

Aufwärts geht es auch in Indien. Der HSBC-Einkaufsmanagerindex legte um 0,1 auf 52,9 Punkte zu und hielt sich damit deutlich über der Wachstumsschwelle. „Das ist den stabilen Neuaufträgen zu verdanken“, sagte HSBC-Ökonom Leif Eskesen. „Allerdings dürfte die Belebung eher schwach ausfallen.“

Positive Signale kommen auch aus Südkorea, der Heimat von Weltkonzernen wie Samsung, Hyundai und Kia. (Reuters)