Im Fall der jüngsten Kartellermittlungen in der Stahlbranche hat Branchenprimus ArcelorMittal den Wettbewerbshütern seine Kooperation zugesichert. „Wir arbeiten mit den zuständigen Behörden zusammen“, sagte ein ArcelorMittal-Sprecher am Donnerstagabend. Der weltgrößte Stahlproduzent wollte sich jedoch nicht dazu äußern, ob auch seine Büros durchsucht worden. Das Bundeskartellamt in Deutschland nahm am Donnerstag die Geschäftsräume von ThyssenKrupp Steel Europe in Duisburg unter die Lupe, wie das Unternehmen mitteilte. Es gehe um den Verdacht von illegalen Absprachen bei Stahl für die Autobranche. Den Kartellwächtern zufolge gab es Razzien bei insgesamt drei Stahlunternehmen
Die Unternehmen würden verdächtigt, beim Vertrieb von Bandstahl und Halbzeugen wettbewerbsbeschränkende Absprachen getroffen zu haben, sagte ein Sprecher. Vier Standorte seien mit 19 Mitarbeitern des Kartellamts und Kräften der Kriminalpolizei überprüft worden.
In der Vergangenheit war ThyssenKrupp in zahlreiche Kartelle verstrickt – nach unerlaubten Absprachen im Edelstahlsektor und bei Rolltreppen machte zuletzt ein Schienenkartell Schlagzeilen. Wegen jahrelanger illegaler Absprachen im Schienengeschäft war der Konzern im vergangenen Sommer zu einer Strafe von gut 100 Millionen Euro verdonnert worden. ThyssenKrupp muss sich auf Schadensersatzansprüche einstellen. Hinzu kommen Vorwürfe, dass Mitarbeiter mit zweifelhaften Zahlungen Geschäfte im Ausland angestoßen haben sollen.
De Maart

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