Der mutmaßliche Paris-Attentäter Salah Abdeslam wird nach Aussage seines Anwalts zunächst noch einige Wochen in Belgien bleiben, bevor er an die französische Justiz überstellt wird.
Anschläge in Brüssel am 22. März 2016: Ibrahim und Khalid El Bakraoui sind von der Staatsanwaltschaft als zwei der Attentäter von Brüssel identifiziert worden. (Tageblatt)
Der 29 Jahre alte Ibrahim sprengte sich im Brüsseler Flughafen in die Luft. Türkischen Regierungsvertretern zufolge wurde er im Juni an der türkisch-syrischen Grenze aufgegriffen und in die Niederlande abgeschoben. Er soll auch in Luxemburg gewesen sein. (Tageblatt)
Khalid (27) zündete seine Bombe in der U-Bahn-Station Maelbeek. Wie viel die belgischen Behörden über die beiden wissen, ist bisher unklar. (Tageblatt/Interpol)
Waffen- und Bombengewalt am 13. November 2015 in Paris: Der 25-jährige Salah Abdeslam übernahm das Logistische und floh in der Tatnacht aus Paris. Im März 2016 wurde er in Brüssel gefasst. (Tageblatt)
Sein 31-jähriger Bruder Brahim sprengte sich in der Tatnacht vor einem Café in die Luft. Die Gebrüder Abdeslam hatten eine Bar im Brüsseler Bezirk Molenbeek betrieben und waren zuvor wegen Kleinkriminalität im Gefängnis. (Tageblatt)
Die Kouachi-Brüder attackierten die Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Pari am 7. Januar 2015 in Paris. (Tageblatt)
Said (34) war bei einem al-Qaida-Ableger im Jemen. Die Brüder wurden zwei Tage nach ihrer Attacke bei einer Polizeirazzia in ihrem Versteck getötet. (Tageblatt/French Police / Handout)
Chérif Kouachi (32) wurde im Jahr 2005 an der Ausreise in den Irak gehindert und drei Jahre später wegen Beihilfe zur Entsendung von Extremisten in den Kampf gegen US-Truppen in dem Land inhaftiert. (Tageblatt/French Police / Handout)
Die Gebrüder Zarnajew überzogen den Boston-Marathon am 15. April 2013 mit Terror. (Tageblatt)
Der 26-Jährige Tamerlan Zarnajew wurde Tage später bei einem Feuergefecht mit der Polizei getötet. (Tageblatt)
„Er wird in einigen Wochen nach Frankreich ausgeliefert (…), er muss vorher noch in einer anderen Sache befragt werden“, sagte Abdeslams Anwalt Sven Mary am Donnerstag in Brüssel. Der Anwalt bezog sich damit auf eine Schießerei am 15. März im Brüsseler Stadtteil Forest.
Polizeibeamte hatten damals eine Wohnung durchsuchen wollen im Zusammenhang mit den Attentaten von Paris vom 13. November. Drei Männer eröffneten das Feuer auf die Polizisten. Zwei der Männer konnten fliehen, einer wurde von den Beamten erschossen.
Festnahme in Molenbeek
Die Polizei vermutet, dass es sich bei einem der Geflüchteten um Abdeslam handelte. Seine Fingerabdrücke wurden in der Wohnung in Forest gefunden.
Drei Tage später nahm die Polizei Abdeslam im Brüsseler Stadtteil Molenbeek fest. Mary sagte, dass sein Mandant nicht im Zusammenhang mit den Anschlägen in Brüssel vom 22. März verhört werden solle. Es sei keine Anhörung in dieser Sache geplant, sagte der Anwalt.
Im Gefängnis
Bei Anschlägen auf den Flughafen und eine U-Bahnstation in Brüssel hatten islamistische Selbstmordattentäter 32 Menschen mit in den Tod gerissen. Der 26-jährige Abdeslam wird verdächtigt, an den Attentaten von Paris am 13. November 2015 beteiligt gewesen zu sein, bei denen 130 Menschen getötet wurden.
Am 31. März hatte ein belgisches Gericht entschieden, dass Abdeslam nach Frankreich ausgeliefert werden kann. Zurzeit befindet sich Abdeslam in einem Gefängnis in der belgischen Stadt Brügge.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können