Der Präsident der Handwerkerföderation, Norbert Geisen, nutzte seine Neujahrsansprache für einen Rundumschlag: 2010 war aus der Sicht des Handwerks ein Jahr des Stillstands. Die klassischen Konsensmechanismen haben versagt. Der Sozialdialog blieb auf der Strecke. Die wirtschaftlichen Probleme seien von der Regierung zur Kenntnis genommen worden, aber konkrete Vorschläge gebe es immer noch nicht. Hier nannte Geisen als Beispiel unter anderem die steigende Arbeitslosigkeit und die nur schleppende Konkurrenzfähigkeit in Luxemburg. „ Das Land verliere nur weiter an Boden“, so Geisen. „Wir müssen aufhören über Strukturreformen zu sprechen, wir müssen sie umsetzen“, betont der Präsident der Handwerkerföderation.
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Die ökonomische und soziale Situation bei den Handwerksbetrieben im Land sei immer noch angespannt, die allgemeine Auftragslage sei unbefriedigend und der bürokratische Aufwand durch immer neue Verwaltungsprozeduren kostet nach wie vor viel Geld und Nerven. Gerade jetzt sei die Politik gefordert um Weichen für die Zukunft zu stellen, anstatt Angst vor schlechten Wahlresultaten zu haben, unterstreicht Geisen in seiner Rede. Hier gehe es nicht um Verteilungsfragen, sondern um eine Lohnpolitik, die mit der Produktivität im Land Schritt halten kann. Der Präsident fordert in diesem Zusammenhang eine strenge Kostenkontrolle.
„Unlauterer Wettbewerb“
Auch die Beschäftigungsinitiativen bekommen ihr Fett weg: Der „économie solidaire“ fehle es an ökonomischen Prinzipen. Auf privaten wie auf öffentlichen Märkten werde mit Steuergeldern für unlauteren Wettbewerb gesorgt. Anstatt Dienstleistung zu subventionieren, sollte man die Nachfrage unterstützten. Hier schwebt Geisen das System der „chèques-services“ vor. Bestimmte Leistungen könnten darüber eingelöst werden. Mit dem vor zwei Jahren eingeführten Einheitsstatut tut sich die Handwerksföderation noch immer schwer. Statt einer „neutralité financière“ seien die Kosten nur gestiegen.
Trotz aller Kritik will die Handwerkerförderation auch in Zukunft als zuverlässiger Partner für die weiteren Gespräche und Verhandlungen in allen angesprochenen Bereichen zur Verfügung stehen unterstrich Geisen am Ende seiner Rede.
De Maart

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