150 Angestellte vor die Tür gesetzt

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LUXEMBURG - Bei der KBL fallen 150 Arbeitnehmer zum Opfer. Die Bank bestätigte damit am Montag letztwöchige Gerüchten. Der Staat kann nichts tun, sagt Finanzminister Luc Frieden. Die Aleba hofft auf eine Festigung der Bank.

Es hatte sich in den letzten Tagen schon angekündigt. Die KBL entlässt Personal. Als Grund wird die schlechte ökonomische Lage angegeben. 150 Personen sind betroffen. Das bestätigte die Bank am Montag in einer Pressemitteilung. Verhandlungen für einen Sozialplan sollen am Mittwoch beginnen.

Seit dem Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 habe sich die finanzielle Lage der Bank stetig verschlechtert, heißt es in der Mitteilung. Auch die für 2011 und 2012 angekündigte Erholung lasse auf sich warten. Zwischen 2010 und 2012 habe die KBL erhebliche Einkommenseinbußen hinnehmen müssen, unter anderem bei den Zinseinkünften. Die Gewinnspanne hätte sich verkleinert, erklärt die Bank.

Aleba: „Notwendiger Umbau“

Aleba-Präsident Marc Glesener bestätigte die Angaben, sprach jedoch auch von einem notwendigen Umbau. Die Bank stecke seit drei Jahren in einer unmöglichen Situation, da wegen der unklaren Besitzverhältnisse eine zukunftsweisende Strategie nicht umgesetzt werden konnte. Die KBL gehörte bis vor kurzem der belgischen KBC, sollte an einen indischen Interessenten verkauft werden. Schlussendlich wurde die Bank vom katarischen Investitionsfonds Precision Capital übernommen.

Nun würden sich für die Bank neue Perspektiven eröffnen. Dazu zählt laut Glesener der Ausbau des Private Banking. Nun könnten die Ziele umgesetzt werden, die man sich vor zwei Jahren angenommen hatte, frei von den Zwängen, denen die Bank durch die KBC unterlag.

Keine andere Möglichkeit?

Die augenblickliche Lage würde jede Form von Umstrukturierung unmöglich machen. Die Verbesserung im operativen Bereich habe nicht nur zu einer Erhöhung der Produktivität geführt, sondern auch eine Überkapazität im Verhältnis zu den gehandelten Volumen geführt.

2010 hatte die Bank schon einmal Angestellte entlassen. Trotzdem hätten sich die Personalkosten in den letzten zwei Jahren erheblich erhöht. Die Überbesetzung sei nicht mehr tragbar, heißt es vonseiten der KBL. Deshalb habe man sich schweren Herzens entschieden, die Verträge von 150 Mitarbeitern aufzulösen. Die Direktion habe schon Gespräche mit den Gewerkschaften geführt, heißt es. Man wolle die betroffenen Arbeitnehmer bei der Suche nach einem neuen Job unterstützen und biete auch Hilfe bei der beruflichen Neuorientierung an.

Aleba-Präsident Marc Gleserner zufolge sollten die Verhandlungen für den Sozialplan zügig geführt werden. Das sei vor allem für das verbleibende Personal von Bedeutung. Ihm müssten neue Zukunftsperspektiven aufgezeigt werden. Wenn die notwendige Schritten unternommen werden, sei die Bank für die Zukunft gut aufgestellt.

Luc Frieden bedauert

Er bedauere die Entwicklung bei der KBL, sagte Finanzminister Luc Frieden am Montagmorgen. Man könne jedoch nichts unternehmen. Die Bank sei ein normales Privatunternehmen, in dem der Luxemburger Staat anders als bei BGL-BNP Paribas und Bil nicht impliziert sei.

KBL gehört dem katarischen Investitionsfonds Precision Capital an, der ebenfalls 90 Prozent an Bil hält.