Dienstag4. November 2025

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Wirtschaftsethik? Fehlanzeige!

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Amnesty International (AI) unterstreicht in seinem am Freitag erscheinenden Jahresbericht die Rolle der Zivilgesellschaft im Arabischen Frühling.

Nur die Beteiligung des „Citoyen“ ermögliche den Bruch mit den korrumpierten Institutionen der autoritären Regime. Dass die friedlich protestierende Bevölkerung ihre Diktatoren mittels sozialer Netzwerke zu Beginn der Revolutionen überlistet habe, zeuge von der Macht dieser neuen Kommunikationskanäle. Dies zeugt vor allem aber von der Macht der dahinter stehenden Unternehmen. Sie haben die Wahl, mit den Diktaturen zu kooperieren oder sich zu den Menschenrechten zu bekennen.

Das tun im Zweifelsfall die wenigsten Unternehmen. Ob Google China, das sich jahrelang einen Maulkorb verpassen ließ, oder Raffzähne wie der Schweizer Unternehmer Peter Spuhler, der ohne Gewissensbisse Geschäfte mit Weißrusslands autoritärem Regime gemacht hat und sich vorstellen könnte, seine Ware an Syriens mörderisches Regime zu verkaufen – alle teilen sie eine Gemeinsamkeit: Solange keine Handelsembargo-Listen für autoritäre Staaten auftauchen, fädeln diese Unternehmer ungeniert weitere Deals ein. Und kümmern sich keinen Deut um Ethik oder Menschenrechte.

Es ist lobenswert, dass philanthropische Organisationen wie Amnesty International den Finger in solche Wunden legen.