Wenn Lehrer sich zensieren

Wenn Lehrer sich zensieren
(dpa/Archiv)

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Die Vereinigung Luxemburger Religionslehrer und Religionslehrerinnen in der Grundschule (Alerf) vertritt eine unkonventionelle Position, was Verhandlungen betrifft.

Sie beschwert sich bei Erziehungsminister Claude Meisch, weil dieser sie bei den Verhandlungen zu dem Abkommen zwischen den konventionierten Glaubensgemeinschaften und der Regierung nicht eingebunden hat. Aus diesem Grund sei die Alerf vor vollendete Tatsachen gestellt worden und hätte keinen Einfluss auf die Abschaffung des Religionsunterrichts ausüben können.

Damien Valvasori dvalvasori@tageblatt.lu

Dass die katholische Kirche, sprich der bisherige Arbeitgeber und somit Vertreter der Religionslehrer, am Verhandlungstisch saß, wird einfach verschwiegen. Meisch stellt hier zu Recht klar, dass man „nur mit dem verhandeln kann, mit dem man ein Abkommen hat“, und in diesem Fall sind das eindeutig nur der Staat und die Kirchen.

Anstatt den Frust über den „Todesstoß für den Religionsunterricht und den Beruf des Religionslehrers“ einzig an der Regierung auszulassen, sollte die Alerf ihren Blick deshalb in Richtung Bistum wenden. Bei der Pressekonferenz am Dienstag kam ihr beim Rundumschlag das Wort „Bistum“ nämlich nicht einmal über die Lippen. Wer sich derart selbst den Mund verbietet, tut letztlich nur eines: Er verliert an Glaubwürdigkeit.