Verschwiegenheit vorausgesetzt

Verschwiegenheit vorausgesetzt
(AFP/Christian Bruna)

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Es ist wieder so weit. Spitzenpolitiker von jetzt und früher treffen sich mit dem Hochadel, mit Superreichen und Wirtschaftsmagnaten.

Sie unterhalten sich über Sicherheit, Terrorismus, Informationstechnologie und Geopolitik. Nach außen wird von den Beratungen nichts dringen. Bei den Bilderberg-Treffen ist Verschwiegenheit Voraussetzung zur Teilnahme.

Armand Back aback@tageblatt.lu

Doch die fehlende Thematisierung in der Öffentlichkeit erzeugt ein Vakuum – und damit Raum für Spekulation und für Verschwörungstheorien. Die Organisatoren kontern die Vorwürfe. Nur diese absolute Diskretion erlaube den freien und ehrlichen Gedankenaustausch. Zwei extreme Positionen prallen aufeinander. Was fehlt, ist eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema. Der Soziologe Björn Wendt spricht von „einer Art von Privatisierung und Re-Oligarchisierung der Politik“. Das klingt nicht gut.

In der Tat ist es bedenklich, wenn Superreiche in aller Intransparenz Zugang zur Spitzenpolitik finden. Die Eliten bleiben unter sich, machen sich untereinander bekannt – und teilen sich nicht mit. Sie bleiben nicht nur unter „ihresgleichen“, auch ihr Wissen tut es. Verboten ist das nicht. Aber es ist Zeichen eines irgendwie entrückten Klassenbewusstseins.