Tiefgreifender Wandel

Tiefgreifender Wandel
(Daniel Ochoa de Olza)

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Man möchte fast „endlich“ sagen: Endlich spiegeln sich der Frust und das Leid zahlreicher Spanier auch an den Wahlurnen wider. Endlich reagiert die spanische Bevölkerung auf die hohe Jugendarbeitslosigkeit im Land und den starren Austeritätskurs der Rajoy-Regierung.

Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu

Das Ergebnis der Regional- und Kommunalwahlen am Wochenende in Spanien ist eindeutig: Spanien hat sich für einen Kurswechsel entschlossen, tiefgreifender Wandel steht bevor. Dass gerade Anti-Austeritätsparteien wie Podemos Rajoy die wichtigsten Gemeinden und Regionalregierungen im Lande streitig gemacht haben, spricht Bände. Auf regionaler Ebene geht seit vergangenem Wochenende nichts mehr ohne Podemos, die von vielen streckenweise als „nette“ Protestpartei fehlinterpretiert wurde. Ob die Partei ihre künftige Führungsrolle zu nutzen wissen wird, ist unklar. Glasklar ist jedoch, dass Rajoy sein Land offenbar ungeniert weiter in die soziale Prekarität treiben will. Er zeigte sich am Montag überzeugt, dass seine erzkonservative Partei trotz aller Kritik an ihrem Austeritätskurs weiter festhalten und die Parlamentswahlen Ende des Jahres gewinnen werde. Dazu müsse die Partei aber „enger an die Menschen rücken“.

Wer sich nach einer ähnlichen Niederlage derart realitätsfremd zeigt, sollte sich auf eine weitere Schlappe beim nächsten Urnengang einstellen.

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