Donnerstag13. November 2025

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Seilschaften, Bürgerrechte

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Ausgerechnet bei Goldman Sachs war der neue italienische Premier Mario Monti führender Berater, ehe er nominiert wurde.

Die Goldman-Sachs-Bank stand nicht nur mit am Ursprung der letzten Finanzkrise, sondern hat durch massives Abstoßen u.a. italienischer Staatsanleihen dazu beigetragen, die volle Wirkung der Schuldenkrise von Griechenland auf Italien überschwappen zu lassen.

Vielleicht hören seine bisherigen Freunde ja auf ihn. Es sei denn, sie würden ihn jetzt als Gegner sehen. Denn aus dem Technokraten Monti ist nun ein Politiker geworden, ob er das will oder nicht. Und als Politiker ist es ganz offensichtlich nicht so einfach, sich der Seilschaften à la Goldman Sachs, Bilderberg-Gruppe, Trilaterale Kommission oder Vatikan zu bedienen, wie dies dem Technokraten möglich ist.

Als Politiker ist es schwieriger, seiner Bevölkerung schwerwiegende soziale und finanzielle Einschnitte zuzumuten, als es für einen Technokraten ist, dem Politiker gute Ratschläge zu erteilen. Ohne, wie in Diktaturen, auch nur im Geringsten Rücksicht auf die Empfindlichkeiten der Menschen nehmen zu müssen.

Sicher ist es falsch, dass die Politik kapituliert und den Technokraten das Feld überlässt. Vielleicht ist es aber auch der richtige Weg, den Technokraten klarzumachen, dass auch sie scheitern können. Am Widerstand jener, die sich da Bürger nennen und demokratische Rechte gegen technokratische Willkür stellen werden.

Wenn das Maß voll ist.