Schuld und Strafe

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Jahrzehntelang hat Bernard Madoff seinen Reichtum genossen./ CHRISTIAN MULLER

cmuller@tageblatt.lu 
  
Dann hat sein Sohn ihn angezeigt. Daraufhin zeigte er Reue und erkannte seine Schuld an. Er könne für sein Verhalten keine Entschuldigung anbieten, sagte er vor Gericht. Er lebe nun in einem Zustand der Qual, angesichts des Schmerzes und des Leides, das er verursacht habe. Der Arme! Er hat bestimmt viel gelitten. Jahrzehntelang wohnte er in Luxusvillas und verbrachte den Urlaub auf seiner Yacht. Noch kurz nach Bekanntwerden des Betrugs versuchte er, Wertgegenstände an den Behörden vorbei aus seiner Wohnung zu schmuggeln. Sind 150 Jahre Haft eine angemessene Strafe für
einen Betrüger dieser Größenordnung? Die Geschädigten applaudierten, als das Urteil verkündet wurde – es verschafft ihnen Genugtuung. Doch der Täter ist bereits 71 Jahre alt. Wie lange wird er wirklich für seine Taten büßen?
Oder vielleicht sollte man den Mann gar nicht bestrafen, sondern ihm einen Orden verleihen? Ihm allein ist es gelungen, zu beweisen, dass die US-Finanzaufsicht nicht funktionierte. Dank seines Betrugssystems ist nun jedem klar, dass das System reformiert werden muss. Jetzt kann gehandelt werden, um zukünftige Betrugsfälle zu vermeiden.