Saure Eurobonbonds

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Vor einem Jahrzehnt wurde in den USA eine Idee geboren: Viele Menschen könnten sich ein eigenes Haus leisten, wenn der Markt das Geld zur Verfügung stellt.

Die unterschiedlichsten Immobilienkredite wurden somit gesammelt, zerstückelt, und in sogenannten Subprime-Papieren untergebracht. Diese Papiere erhielten die Bestnoten der Ratingagenturen und wurden mit Begeisterung von den Investoren gekauft. Der Rest ist eine Geschichte mit Folgen: Als ein gewisser Anteil der Kredite nicht zurückgezahlt wurde, brach die Finanzkrise aus.

Diese Idee macht jetzt Schule in Europa: Man nehme Staatsanleihen von guten und schlechten Staaten, vermische sie miteinander in einem großen schwarzen Topf, und schaffe daraus Eurobonds. Der Investor soll nicht wissen, ob er griechische oder Luxemburger Papiere gekauft hat. Aus diesem Grund solle der Zinssatz für die hoch verschuldeten Staaten fallen, so die Hoffnung. Dass die Idee auf den gleichen Grundlagen beruht wie die US-Subprime-Papiere, scheint in Brüssel niemand zu merken.

Würden diese Eurobonds unter dem jetzigen laxen Regelwerk eingeführt, dann würde die Schuldenkrise wohl einige Zeit aus den Nachrichten verschwinden. Bei den ersten Anzeichen von Problemen – und die würden kommen, da die Eurobonds die Basis der jetzigen Krise, die hohe Verschuldung, nicht lösen – würden die Investoren versuchen, sich all dieser Papiere zu entledigen. Die Konsequenz: Nicht nur Peripherieländer würden keine neuen Kredite von Investoren erhalten, in ganz Europa würden die Lichter ausgehen.