Und zwar, falls nötig – und sie scheinen dies an jedem Tag, den der Herr werden lässt, für nötig zu halten –, unter Einsatz von nackter Gewalt.
" class="infobox_img" />Francis Wagner [email protected]
Dass die demokratisch gewählte Regierung des Staates Israel die Landräuber massiv unterstützt und sogar die Streitkräfte einsetzt, um das geraubte Land und die darauf errichteten Dörfer und Städte vor den Ansprüchen seiner rechtmäßigen Besitzer zu schützen, ist ein Skandal, der zum Himmel schreit.
Nun versuchen die Israelis, die Palästinenser mit Hilfe massiver Drohungen davon abzubringen, ihren Anspruch auf Vollmitgliedschaft bei der UNO zu stellen. Manche jüdische Rechtsradikale schrecken nicht davor zurück, mit einer Annexion des Westjordanlandes zu drohen, die langfristig notwendigerweise mit der Vertreibung eines großen Teiles seiner arabischen Bevölkerung einhergehen würde.
Da die radikale Rechte in der derzeitigen Regierung Israels stark vertreten ist, ist diese Sorte von Erpressung nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
„Abwarten“. Bis sie schwarz werden.
Auch im Westen raten viele Politiker den Palästinensern davon ab, ihren Antrag bei den Vereinten Nationen zu stellen: Man legt ihnen nahe, dass es klüger sei, abzuwarten und die Israelis nicht unnötig zu provozieren.
Die Bewohner der Westbank, die tagaus, tagein mit den kriminellen Machenschaften der Landräuber konfrontiert sind, wissen aber nur allzu gut, dass „Abwarten“ auf Dauer gleichbedeutend mit einem Verzicht auf ihr Land ist. Abwarten bedeutet, dass die Landräuber kontinuierlich neue vollendete Tatsachen schaffen und mit großer Beharrlichkeit und Rücksichtslosigkeit ihr Endziel – ein zu weiten Teilen araberfreies „Judäa und Samaria“, wie das Westjordanland im altbiblischen Geschwurbel der Landräuber heißt – verfolgen. In dieser Affäre gibt es eine sinistre Komplizenschaft zwischen Radikalen: Nicht nur das israelische Regime ist gegen die palästinensische Souveränität, die „fous de dieu“ von der Hamas, die im Gazastreifen das Szepter schwingen, sind es ebenso. Das darf niemanden erstaunen. Todfeinde sind oft aufeinander angewiesen – auf Gedeih und Verderb.
Zwar richtet sich ihr ganzes Sinnen und Trachten darauf, den „ennemi“ auszutilgen, gleichzeitig aber liefert ihnen eben dieser „ennemi“ ihre einzige Daseinsberechtigung: Fanatische Juden und Moslems haben nichts anderes im Sinne, als den jeweils anderen, den „Ungläubigen“, zu vernichten oder wenigstens doch zu vertreiben.
Und doch ist es gerade dieser „Ungläubige“, der ihnen – in Abwesenheit jenes Gottes, an den sie so sehr zu glauben vorgeben, der aber nie da ist, wenn man ihn mal braucht – eine der wenigen kleinen Freuden gewährt, die ihnen im finsteren Tränentale ihres jeweiligen Obskurantismus gewährt wird: die kleine Freude, jeden zu vernichten, dem der Hokuspokus, der einem selbst das Allerheiligste bedeutet, am Allerwertesten vorbeigeht.
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können