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LeserforumPräsident statt Großherzog?

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Luxemburg hat einen neuen Großherzog. Ein Staatsoberhaupt, das offensichtlich nicht jedermanns Geschmack entspricht. Im grünlichen Woxx wünscht sich der Leitartikler vom Dienst einen „demokratisch legitimierten“ Staatschef. Der also seine „Staatsmacht“ vom Volk bezieht, nicht durch die zufällige Geburt in eine Herrscher-Familie.

Kann man vertreten. Doch auch ein Staatsoberhaupt, „geölt“ durch eine demokratische Wahl, ist deshalb nicht automatisch ein Glücksfall für eine Nation. Donald Trump ist der „demokratisch legitimierte“ Präsident der USA. Emmanuel Macron wurde gleich zweimal von den Franzosen „demokratisch“ gewählt. Putin in Russland, Erdogan in der Türkei bestanden ebenfalls „Wahlen“, wenn auch mit Fragezeichen behaftet.

Das Resultat von „demokratischen“ wie „pseudodemokratischen“ Wahlen bringt den jeweiligen Völkern nicht nur vorteilhafte „Zufriedenheit“. Hätte Luxemburg statt eines dynastischen Großherzogs einen „demokratisch legitimierten“ Präsidenten (oder Präsidentin), hätten dennoch große Teile der Luxemburger Schwierigkeiten, sich mit dem jeweiligen Amtsinhaber zu identifizieren.

Ein alle vier oder fünf Jahre neugewählter Präsident der Republik Luxemburg würde entsprechend oft einen „Thronwechsel“ nach sich ziehen. Mit ebenfalls kostspieligen Feierlichkeiten und Zeremonien, gar einem Tedeum. Da die Machtfülle eines luxemburgischen Staatspräsidenten der Ohnmacht eines kleinen Landes entspräche, müsste unser Präsident, neben protokollarischen Aufgaben wie der Akkreditierung von Botschaftern oder Vereidigung von Ministern, sich vor allem Volksfesten widmen. Würde er Jubilar-Feiern beehren, Kinderhäupter streicheln.

Mit Sicherheit hätten ein Werner, ein Thorn, ein Juncker oder ein Asselborn sich nicht für ein solches Bühnen-Dekorum hergegeben. Unsere Präsidenten wären ehrbare Damen oder Herren aus der zweiten, gar der dritten Reihe, ausgezeichnet durch graue Haare und gute Tischmanieren. Nicht gerade Magnete für die Außenwelt.

Philosophisch kann ich der Idee von demokratischen Wahlen statt Erbfolge etwas abgewinnen. Doch in der Praxis ist dies keine bessere Alternative für ein kleines Land. Das besser vertreten wird auf der internationalen Bühne durch einen „Royal“. Als langjähriger Wirtschaftsminister habe ich bei vielen Wirtschaftsmissionen erlebt, dass ein Großherzog oder ein Kronprinz gerade in Republiken mehr Türen öffnen kann als ein „demokratisch legitimierter“ Politiker. Man muss sich den Realitäten stellen.

Nomi
7. Oktober 2025 - 21.33

All di Monarchiegeigner : Stellt iech emol fir mir haetten all 5 Johr een aaneren President aus der Patronszunft oder pensionei'ert Politiker oder och nach Gewerkschaftler ! Amplatz dann all 30 Johr een Tro'unwiessel haetten mer een all 5 Johr. (Vill mei' dei'er).

Domadder geif eis Gesellschaft och ob dem Niveau gespleckt ginn.

Fir mech ass et perfekt wei' et ass, so'u laang wei' eis Monarchie net an Skandaler verweckelt ass. An daat ass jo bis elo gutt gang.

I. Meierle
6. Oktober 2025 - 22.05

Müsste spätestens jetzt dem vernagelstem Monarchie-Gegner plausibel sein - müsste...

Dass die "Zufälligen" eine entsprechende, jahrelange Ausbildung hinter sich bringen, wird gerne ignoriert.
War der Drei-Tage-Marathon für die beiden wirklich so Highlife und feierlich, wie es aussah: Immer nur lächeln, immer vergnügt, kein Gähnen (Vorsicht Kamera) dauernder Kleiderwechsel, Händeschütteln, beeindruckende Pünktlichkeit, weil es die Höflichkeit der Könige ist usw.)?

Die "Ausrutscher" des JCJ (sollte er gemeint sein) machten ihn gerade sympathisch und einzigartig, auch wenn sich vielleicht ein Miesepeter seinetwegen "fremdschämte" (z.B. die Kussszene auf Orbans Kopf war belustigend). JCJ - keine graue Maus in der Politszene.

(Mit einheimischen Journalisten im Interview manchmal weniger jovial)

Philippe
6. Oktober 2025 - 19.09

Die Presidenten wou Dir als Beispill geholl hutt gestalten die jeweileg Politik oder besser wou Politik soll hin goen hun also aner Funktiounen ewi den Deitschen Eisterreichechen oder Italienischen Preesident etc di daat selwecht maachen ewi den Grand Duc just weit mei belleg.
An et kennt keng Firma heihin weinst dem Représentant vum Ländchen eischter well den Wirtschats an Finanz Minister Scheckheft opmaachen fir Firma matt den Aktionären deelweis ze subventioneieren matt Steiergelder.

Grober J-P.
6. Oktober 2025 - 17.12

Aber Robert, in alten Tagen noch so ......... Präsident und Tedeum! Hat das Poll geschmeckt?

Weber Ernsest
6. Oktober 2025 - 14.16

Et kann een Iech nemmen zoustëmmen an hoffen, dass dess Sennfrei diskoussioun entlech en Enn fënnt. Mee bon ouch eis Zeitungen publizeieren gären "Click-Bait".

JJ
6. Oktober 2025 - 10.31

Das haben sie sehr diplomatisch geschrieben. Ich kann mir schlecht vorstellen, einen der von ihnen genannten Premier Minister unser Land als Präsident vertreten könnte mit samt ihren Ausrutschern die unser Land mit erleben musste.

Reinertz Barriera Manfred
6. Oktober 2025 - 10.19

Die einzige Monarchie, die wir haben sollten, ist die unserer Weinköniginnen, da kommen jedes Jahr ein paar neue Damen zu Ehren ...und es kostet im Vergleich nur wenig Geld,...und die feiern wir gerne prost, prost. und die könnten auch unsere Wirtschaftsdelegationen begleiten gegebenenfalls....statt den Nassauer mit zu schleppen!.