21. Oktober 2025 - 7.18 Uhr
LeserforumHätte es zum Alaska-Gipfel überhaupt kommen müssen?

Auch wenn derzeit die gesamte europäische Presse in Wort und Bild über Putins Angriffskrieg berichtet, lässt sich das Geschehene nicht ungeschehen machen. Was der Alaska-Gipfel tatsächlich bewirken wird, bleibt ungewiss. Ob dieser Angriffskrieg vielleicht hätte vermieden werden können oder ob die EU gegenüber dem Osten früher hätte wachsamer sein müssen – dazu äußert sich die Politik nur sehr zurückhaltend. In diesem Zusammenhang möchte ich eine persönliche, aber keineswegs unwichtige Vorgeschichte erzählen. Sie wirft ein Licht auf die sich wiederholenden Muster der Geschichte – und auf unsere kollektive Vergesslichkeit.
Es trug sich zu, dass ich als Jugendlicher – ich war nicht mehr ganz Kind, aber auch kaum erwachsen – während Waldarbeiten mit meinem Vater, in unserer Vichtenpflanzung, gelegen mitten im großherzoglichen Waldgebiet in Colmar-Berg, auf einen gewissen Herrn von Habsburg traf. Wohlwissend, dass dieser Herr von Habsburg in den 1930er-Jahren des Öfteren mit seiner Mutter, der früheren Kaiserin Zita, seine Familie auf Schloss Berg besuchte. Als praktizierende Christen wohnte die Familie regelmäßig der Heiligen Messe in Colmar-Berg bei. Die Messdiener jener Zeit – zu denen auch mein Vater gehörte – sahen die Habsburger daher nicht selten. Einige wenige Male kam es sogar zu kurzen Gesprächen, an die sich mein Vater noch gut erinnern konnte. Von der Begegnung im Wald ist mir selbst nicht mehr viel in Erinnerung geblieben – außer, dass über Weißtannen und über ihre früheren Kirchenbesuche gesprochen wurde.
Was viele heute vielleicht nicht mehr wissen: Otto von Habsburg war später über Jahre hinweg ein gefragter Korrespondent des Luxemburger Wort. Beim Lesen eines solchen, von Otto v. H. verfassten Zeitungsartikels befahl mir mein Vater, diesen ebenfalls zu lesen. Ich tat es trotzdem nicht – und das war auch gut so. Gut hingegen war es keinesfalls, dass vermutlich keiner – oder nur wenige – der heutigen politischen Entscheidungsträger, die Europas Geschicke lenken, jemals Kenntnis von diesen hochinteressanten und mit bemerkenswerter Weitsicht verfassten Artikeln genommen hat. Mit kritischem Blick und spitzer Feder analysierte Otto v. H. das politische Geschehen – die europäische Politik war dabei oft sein Thema. Immer wieder stellte er die Frage, ob der Osten wohl jemals nach Westen blicken würde. Nach seiner erfüllten Karriere im Europaparlament widmete er sich weiterhin dem Journalismus. In zahlreichen Zeitungsinterviews, insbesondere in den Jahren 2002 bis 2005, warnte er bereits eindringlich vor Putin! Er bezeichnete ihn als eine internationale Bedrohung – grausam und unterdrückerisch. Ein eiskalter Technokrat. In einer bemerkenswerten Rede im Jahr 2003 in Bregenz, vor großem Publikum, warnte er erneut eindringlich vor diesem „Boss im Kreml“. Europa, so sagte er, müsse stärker zusammenstehen – denn gratis Frieden sei eine Illusion.
In einer weiteren politischen Rede – ich habe sie mir mehrmals angehört, erzählte dieser polyglotte und begnadete Redner, damals bereits 92-jährig und ohne jegliches Manuskript, wie er sich als Jugendlicher das von einem Malergesellen aus Braunau herausgegebene Buch kaufte – und es auch las! Obwohl dieses Buch leider zum Bestseller wurde, konnte das kommende Unheil nicht verhindert werden. Wurden die Zeilen dieses Buches in den 1930er-Jahren etwa ignoriert? Traurigerweise war dann Anfang der 1950er-Jahre in allen Zeitungen zu lesen:
„Nie wieder!“ – oder: „Wie konnte das geschehen?“ Die Geschichte soll lehren. Aber wer hat tatsächlich gelernt? Denn diese wiederholt sich, wenn wir sie ignorieren! Mir persönlich graute es schon vor Jahren, als ich in den Nachrichten sehen musste, mit welchem Enthusiasmus sich europäische Spitzenpolitiker auf Putin zubewegten. Bleibt nur zu hoffen, dass dieser Satz „Wie konnte das geschehen?“ in ferner Zukunft nicht noch einmal gedruckt werden muss.
Genau. Wo kommen die Stimmen für die AfD oder ADR denn her? Hetze und Fremdenhass sind wieder in.
Wieso werden die Juden wieder an den Pranger gestellt,ja da werden Sportevents zum Politikum.Jüdische Studenten sind sich nicht mehr sicher. Ok,Israel treibt einen blutigen Krieg gegen Terroristen die ihnen die Schulkinder in die Luft sprengen und Geiseln nehmen. Es gibt keine unblutigen Kriege wenn Waffen eingesetzt werden. "Lieber ein leeres Haus als einen bösen Untermieter." PLO,Hamas usw. sind ausgewiesene Terrorgruppen.Sie sind dabei den Waffenstillstand zu ignorieren.Gegen die hat noch niemand demonstriert,oder?