Das Jahr 2025 markiert 80 Jahre seit der Befreiung der Konzentrationslager und dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Diese Ereignisse erinnern an die grausamsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Sie mahnen uns, eine Wiederholung dieser Gräuel unter allen Umständen zu verhindern. Doch trotz des Versprechens „Nie wieder“ zeigt sich, dass die Lehren aus dieser Zeit längst nicht überall gezogen wurden.
Laut einem Bericht von Amnesty International aus dem Jahr 2023 gingen staatliche Stellen in 86 Ländern unrechtmäßig gegen Demonstranten vor – mehr als die Hälfte der untersuchten Staaten. Während wir an den Zweiten Weltkrieg erinnern, dürfen wir die Augen nicht vor den aktuellen Menschenrechtsverletzungen verschließen. Frauen, Homosexuelle, Kinder und ethnische Minderheiten sind in vielen Teilen der Welt immer noch systematischer Diskriminierung, Unterdrückung und Gewalt ausgesetzt.
Der Kampf gegen das Vergessen muss sich daher nicht nur auf die Gräueltaten der Vergangenheit konzentrieren, sondern auch auf die Missstände der Gegenwart. Die Erinnerung an den Holocaust ist mehr als ein historisches Gedenken – sie ist ein Appell, aus der Geschichte zu lernen. Doch die Realität ist ernüchternd: Weltweit werden grundlegende Menschenrechte verletzt, und auch Europa ist nicht frei von besorgniserregenden Entwicklungen. Rechte Bewegungen, die Spaltung und Intoleranz propagieren, gewinnen an Einfluss und gefährden die demokratischen Werte, die wir für selbstverständlich halten. Europa, einst Schauplatz unvorstellbarer Gräueltaten, sollte heute von den Werten Freiheit, Gleichheit und Solidarität geprägt sein. Doch diese Werte stehen unter Druck, da rechte Parteien in vielen Ländern an Einfluss gewinnen. Gleichzeitig gibt es aber Grund zur Hoffnung: Überall auf der Welt setzen sich Menschen für Freiheit und Gerechtigkeit ein. Junge Aktivisten, gemeinnützige Organisationen und engagierte Bürger kämpfen dafür, die Lehren der Vergangenheit in der Gegenwart anzuwenden.
Freiheit ist kein universelles Gut, sondern ein Privileg, das verteidigt werden muss. Selbst Demokratien sind nicht immun gegen Tendenzen, die Grundrechte einschränken wollen. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, gegen solche Entwicklungen Stellung zu beziehen.
Bildung spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Kinder, Jugendliche und Erwachsene müssen lernen, die Bedeutung von Freiheit und Menschenrechten zu verstehen. Doch historisches Wissen allein reicht nicht aus – Empathie und Verantwortungsbewusstsein sind ebenso wichtig. Schulen sollten daher Orte sein, an denen Werte wie Toleranz und Solidarität nicht nur gelehrt, sondern vorgelebt werden. Projekte, die historische Ereignisse mit aktuellen Themen verbinden, tragen dazu bei, ein Bewusstsein für Gerechtigkeit zu schaffen. Auch die Erwachsenenbildung darf nicht vernachlässigt werden. Öffentlichkeitskampagnen und Diskussionen sind notwendig, um die Bedeutung von Freiheit und Menschenrechten stärker ins Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken.
Die Erinnerung an die Befreiung vor 80 Jahren ist nicht nur ein Gedenken, sondern ein Aufruf an die heutige Generation, Verantwortung zu übernehmen. Angesichts globaler Krisen und wachsender Ungleichheiten besteht jedoch die Gefahr, dass Engagement für Menschenrechte in den Hintergrund rückt.
„Nie wieder“ ist mehr als eine Phrase – es ist eine Verpflichtung gegenüber den Opfern der Vergangenheit und den Menschen der Gegenwart. Eine Frage bleibt leider: „Mensch, hast du vergessen oder hast du nichts gelernt?“ Die Antwort darauf liegt in unseren Händen. Nur durch Empathie, Engagement und den Willen zur Veränderung können wir sicherstellen, dass Freiheit und Menschenwürde keine leeren Worte bleiben, sondern universelle Rechte für alle werden.
De Maart
Was hat die systematische Ermordung von Millionen Menschen mit vermeintlich ( Amnesty ist keine Referenz ) unrechtmaessigen Vorgehen gegen Demonstranten zu tun ? Diese Verwaesserung eines Jahrtausend Verbrechen geht einem so langsam auf den Keks . Gegen den Antisemitismus sind auch die Linken , besonders die Islamo Gauchisten nicht immun .Was die Diskriminierung ( das Wort ist eigentlich eine Verniedlichung ) von Homosexuellen angeht , Gefaengniss , Todesstrafe , Verpruegeln ..dann bitte auch Ross und Reiter nennen , auch wenn das manchen Tiersmondisten etwas schwer faellt .
Hervorragender Artikel, Herr André, ihnen gelten mein Respekt und meine Solidarität!
In der Tat sind wir alle mehr denn je gefordert, den wieder aufkeimenden Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft aktiv und entschlossen zu bekämpfen.
In Österreich hat jeder siebente junger Erwachsene noch nie vom Holocaust gehört (Der Standard, 23. Jänner 2025) - eigentlich unfassbar!
Es ist zu befürchten, dass das in anderen Ländern nicht besser ist, demnach ein Beleg für ihre absolut berechtigte Forderung bzgl Bildung.
"die Bedeutung von Freiheit und Menschenrechten zu verstehen. "
Aber leider haben einige Petitionäre letztens in der Abgeordnetenkammer das nicht mitbekommen oder nicht verstanden, das mit der Freiheit! Kann aber auch an der Blindheit liegen die manche entwickelt haben, weil man zu viel auf den Medien wie TIKTOK und Co. rumgesucht hat.