Während der letzten Wochen wurde in Luxemburg viel über eine Handyreduktion an Sekundarschulen diskutiert. Bildungsminister Claude Meisch möchte, dass in den Sekundarschulen das Handy weniger genutzt wird, da es sich angeblich schädlich auf die Konzentration der Schüler auswirkt. Die Schüler verbringen zu viel Zeit am Handy und scrollen endlos, das soll nun reduziert werden. Wird sich diese Handyreduktion positiv oder negativ auf die Schüler auswirken?
Zunächst einmal verringert eine Handyreduktion das Risiko von Cyber-Mobbing.
Wenn die Schüler ihre Handys nicht in der Schule benutzen, können sie keine Videos oder Fotos machen, um sich über andere lustig zu machen. Ein Bekannter von uns wurde zum Beispiel viel online gemobbt, aber seitdem es eine Handyreduktion in seiner Schule gibt, erlebt er weniger Cyber-Mobbing.
Zudem wird sich eine Handyreduktion positiv auf unsere Aufmerksamkeit und Konzentration auswirken. Wenn man im Unterricht oder in der Schule lernt und das Handy neben sich liegen hat, ist man schnell abgelenkt, wenn eine Nachricht auf dem Handy eingeht. Außerdem könnte man während des Unterrichts das Handy nehmen und unter dem Tisch auf Social Media scrollen, was die Konzentration negativ beeinflusst. Oft schaut man auch z.B. zwei Stunden Videos auf dem Handy an, ohne dass man es bemerkt, und dann man hat keine Zeit mehr, für die Schule zu lernen.
Des Weiteren wird durch eine Handyreduktion das soziale Miteinander zwischen den Schülern gefördert. Wenn Handys nicht erlaubt sind, sprechen die Schüler miteinander, spielen zusammen in den Pausen und bauen stärkere soziale Beziehungen auf. Das fördert Teamarbeit, Empathie und Kommunikationsfähigkeiten. Mein Freund hatte in den Pausen ständig sein Handy dabei, was dazu führte, dass wir während der Pausen nicht viel miteinander sprachen.
Allerdings muss betont werden, dass ein generelles Handyverbot in der Schule nicht sinnvoll ist. Handys können im Unterricht sinnvoll als Lernmittel eingesetzt werden, zum Beispiel für Recherchen, als Vokabeltrainer oder für Lern-Apps. Ein Verbot würde den Schülern wichtige digitale Kompetenzen vorenthalten, die sie für ihre Zukunft brauchen. Im Englischunterricht können Schüler mithilfe von Handys schnell Vokabeln nachschlagen, was das Lernen effizienter und interaktiver macht.
Ein Handyverbot kann die Entwicklung des Verantwortungsbewusstseins der Schüler beeinträchtigen. Wenn Schüler nicht lernen, ihre Geräte verantwortungsvoll zu nutzen, verpassen sie eine wichtige Gelegenheit, ihre Selbstdisziplin und ihr Zeitmanagement zu verbessern. Ein Schüler könnte lernen, sein Handy während der Unterrichtszeit nur für bestimmte Aufgaben zu nutzen, z. B. für die Recherche von Informationen oder für die Kommunikation mit seinen Eltern.
Außerdem kann ein Handyverbot in der Schule die Sicherheit der Schüler gefährden. In einer Notlage, wie z. B. einem medizinischen Notfall, einem Naturereignis oder sogar einem Übergriff, sind Handys oft das schnellste Mittel, um Hilfe zu rufen oder mit den Eltern zu kommunizieren. Ein Verbot könnte die Kommunikation behindern. Stellen wir uns vor, es gebe einen Übergriff auf dem Schulgelände. Wenn Schüler keine Handys haben, können sie nicht schnell genug den Notruf wählen oder ihre Eltern anrufen.
Schlussendlich sind wir der Meinung, dass eine Handyreduktion an Schulen negative Auswirkungen haben wird. Wir sind der Ansicht, dass ein Verbot oder sogar eine strenge Handyreduktion dafür sorgen wird, dass die Schüler noch weniger auf die digitale Welt vorbereitet werden. Das ist eigentlich das Gegenteil von dem, was die Politik durch eine Handyreduktion erreichen möchte.
De Maart
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