Der Vorfall auf dem Flughafen von Valencia erinnert an den salonfähigen Antisemitismus von vor hundert Jahren. Eine Gruppe französischer Juden wurde vor einer Woche in Valencia aus einer Passagiermaschine geworfen. Die Betroffenen sind zwischen 10 und 15 Jahre alt. Die Begleiterin, 21, wurde gar in Handschellen gelegt. Die spanische Fluggesellschaft „Vueling“ spricht von scheinbar aggressivem Verhallten der Jugendlichen.
Der Pilot der Maschine war offenbar Ausbilder einiger Terrorpiloten vom 9. September 2001, u. a. bildete er Mohammed Atta aus. Was wie ein geschmackloser Witz klingt, ist im ausgesprochen antisemitisch geprägten Spanien anno 2025 Realität, realidad.
Wo bleiben die Rufe nach Aufklärung? Wann wird dem von Presse und Politik gleichsam geduldeten Antisemitismus Einhalt geboten? Oder soll der soziale Friede auf dem Rücken der europäischen Juden erkauft werden, aus Angst und falscher Rücksichtnahme vor muslimischen Einwanderern und berechtigten Verfechtern eines Palästinenser-Staates?
Der spanische Verkehrsminister O. Puente aus dem linken Lager kennt offenbar nicht einmal die Unterscheidung zwischen einem Juden und einem Israeli. Genau da beginnt der Antisemitismus, bei der Ignoranz. Für Letztere gibt es keine Entschuldigungen mehr in unseren Informationsgesellschaften. Deren unerbittlichster Gegner sind das Web 4.0, die millionenfach generierten Falschmeldungen sowie die (a)sozialen Medien, auf denen vornehmlich die Hassprediger jeglicher Provenienz hausen. Wann ergreift die Mitte ihre Stimme? Wann endlich geht ein Ruck durch diese verschlafene, opportunistische Mitte? Oder ist diese etwa nur ein Wohlfühl-Konstrukt?
De Maart
"Eine Gruppe französischer Juden" Bitte um Aufklärung, woher wusste man, dass es Juden waren und nicht nur Israelis?