„Kreatives Parken“

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JEAN-MARIE BACKES jmbackes@tageblatt.lu

Die Zahl der „wilden Parkings“ in Industriegebieten sowie bei Autobahnaus- und -auffahrten in Luxemburg wächst. Pendler stellen ihre Fahrzeuge nahe den Autobahnen oder Bushaltstellen ab und organisieren ihre Fahrgemeinschaft von hier aus. Diese Stellplätze entstehen aus dem Nichts. Keine Infrastruktur, schlechte Ausfahrten und Fußgänger, die Straßen an gefährlichen Stellen überqueren: So können schwere Unfälle passieren.

Diese „kreativen“ Parkplätze zeigen aber auch, dass die legalen, wie verschiedene P&Rs, nicht immer dort angelegt wurden, wo der Autofahrer sie braucht. Auch bestehen noch immer Mängel in der Koordination von Bahn und Bus. So versucht die Stadt Luxemburg krampfhaft, den Parking Bouillon auszulasten, derweil einen Kilometer weiter auf „Cloche d’Or“ mit Felsbrocken gegen die sogenannten kreativen Abstellplätze angegangen wird und in Gasperich die Parkplätze wegen des „Parking résidentiel“ tagsüber frei bleiben.

Im Süden des Landes verlagern die Gemeinden ihr Parkplatz-Problem durch spezielle Reglemente in die Nachbargemeinde, die dann wegen eines völlig anderen Verkehrskonzeptes große Probleme bekommt. Ungeklärt bleibt die Lage in den Straßen der verschiedenen staatlichen und kommunalen Industriezonen. Die politisch Verantwortlichen bei Staat und Gemeinden müssen reagieren, denn die Parkings entstehen immer mehr dort, wo sie tatsächlich benötigt werden.