Kopf des Tages: Nando Pasqualoni, Präsident des Escher OGBL

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Als Nando Pasqualoni 2016 zum zweiten Mal Präsident des Escher OGBL wurde, hat er sich zum Ziel gesetzt, die Sektion stärker den gesellschaftlichen Veränderungen anzupassen. In diese Strategie reiht sich auch die Wiederbelebung der „Festa de l’Unità“ als „Festa Bella Ciao“ ein, die die Escher Sektion am 21. und 22. September auf dem Gelände des „Boulodrome Riganelli“ im Escher Viertel „Hiel“ veranstalten wird.

Nando Pasqualoni wird am 29. Dezember 1950 als Sohn eines italienischen Vaters und einer luxemburgischen Mutter in Esch geboren. Aufgewachsen ist er im Brillviertel. Seine Lehre als Schweißer und Konstruktionsschlosser bei Arbed Belval schließt er 1970 mit der Gesellenprüfung ab und kommt anschließend als Brenner in das Atelier der Hochöfen.

Zu dieser Zeit beginnt Pasqualoni, sich politisch zu engagieren. Er nimmt an Friedensdemos gegen den Vietnam-Krieg und die Pinochet-Diktatur in Chile teil.

Im Alter von 25 Jahren wird er als Vertreter des „Lëtzebuerger Aarbechterverband“ (LAV) zum ersten Mal in den Abteilungsausschuss von Arbed Belval gewählt. 1979 kommt er dann in den Hauptausschuss.

In den Folgejahren bekleidet der heute 68-Jährige mehrere wichtige Posten innerhalb der Gewerkschaftsbewegung. So ist er Sekretär und später auch Präsident der OGBL-Personaldelegation bei Arbed Belval. Von 1987 bis 1994 ist er Sekretär des „Comité mixte“. In dieser Zeit wird er zum ersten Mal zum Präsidenten der Escher Sektion gewählt. Diesen Posten behält er fünf Jahre.

1994 wird er Präsident des Zentralausschusses der Arbeiter und zugleich Vorsitzender des OGBL-Syndikats Stahlindustrie. Im selben Jahr wird er Mitglied im Verwaltungsrat der Arbed. Von 1994 bis 1997 ist Nando Pasqualoni Präsident des Europäischen Betriebsrats.
Bevor er 2007 in Rente ging, war er noch anderthalb Jahre lang der letzte Vorsitzende der Arbeiterkammer, ehe diese in der Salariatskammer aufging.

Nando Pasqualoni ist neben seinem gewerkschaftlichen Engagement auch parteipolitisch aktiv. Seit 1992 ist er Mitglied der LSAP. Ein Mandat innerhalb der Partei hatte er nie. Der selbsterklärte Jeunesse-Fan gehört zum linken Flügel der Sozialisten und setzt sich für tiefgreifende Reformen ein. Diese Forderung hat er in den vergangenen Jahren wiederholt zusammen mit dem FNCTTFEL-Gewerkschafter Nico Wennmacher in offenen Briefen geäußert. Sehr zum Unmut der Parteileitung, die Diskussionen über die Ausrichtung der Partei lieber intern als öffentlich führen würde.

In seiner Freizeit hat Nando Pasqualoni die Freude am Wandern entdeckt. Dreimal ist er den Jakobsweg nach Santiago de Compostela gegangen.

Privat ist Nando Pasqualoni mit der früheren Escher Bürgermeisterin und LSAP-Abgeordneten Vera Spautz liiert. Seit 1981 sind sie ein Paar, 1991 haben sie geheiratet. Neben ihrer gemeinsamen 16-jährigen Tochter hat Nando Pasqualoni noch eine ältere Tochter aus früherer Ehe.