Das 19. Teilstück der 98. Tour de France hielt alles, was man sich von der Abfolge dreier der größten Alpen-Riesen, die je bei der Tour gefahren wurden, versprechen konnte. Erfreulich: Die Hauptrolle spielte ein Luxemburger. Andy Schleck packte einen Husarenritt aus fast vergessenen Radsportzeiten aus.
Nein, nicht die Schluss-Steigung musste auf dieser „Königsetappe“ herhalten, um Abstände zwischen den Favoriten zu schaffen.
Schleck jr. nahm seinen ganzen Mut in beide Hände, zeigte „culot“ und machte sich vor dem Gipfel des zweitletzten Berges und mehr als 60 km vor dem Ziel aus dem Staub. Sein „panache“ beeindruckte: Unter den anderen Mitfavoriten gab es nicht den Ansatz einer Reaktion, keiner traute Andy Schleck zu, mit dieser Taktik durchzukommen.
Er schaffte es, wenn auch nicht ins Gelbe Trikot, so doch zu einem Triumph auf dem Galibier, den er nicht zu Unrecht als seinen „mit Abstand schönsten Sieg“ bezeichnete.
Sollte „König“ Andy nicht lieber die Alpe dHuez am Freitag abwarten, ehe er solch eine Einschätzung abgibt …? Spaß beiseite, denn niemand ist vor einem Einbruch sicher. Auch ein gefeierter, historischer Sieger vom Vortag nicht. Zumindest ist aber klar: Andy Schleck, Bruder Frank und ihre Mannschaft Leopard-Trek wurden vielleicht zu früh abgeschrieben.
De Maart
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