Samstag8. November 2025

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KommentarEin Liebesbrief an Sahra W.

Kommentar / Ein Liebesbrief an Sahra W.
Drei deutsche Ministerpräsidenten sehen im Friedenstäubchen Sahra offenbar auch ein politisches Turteltäubchen Foto: Ralf Hirschberger/AFP

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Der Beitrag der Ministerpräsidenten Kretschmer (CDU) und Woidke (SPD) sowie des CDU-Mannes Voigt zum Ukraine-Krieg ist ein Liebesbrief an Sahra Wagenknecht. Einen Gefallen tut man sich aber nicht, wenn man sich vor der BSW-Chefin in den Staub wirft.

Außenpolitik wird nun doch in den Bundesländern gemacht. Zumindest drängt sich der Eindruck auf, wenn man den Gastbeitrag der Ministerpräsidenten Kretschmer aus Sachsen und Woidke aus Brandenburg sowie von CDU-Spitzenkandidat Voigt in Thüringen liest.

In Wahrheit ist das Dokument ein Liebesbrief an Sahra Wagenknecht. Kein Wunder, dass die Angebetete entzückt reagiert. Da geht jetzt was. Denn die Botschaften sind die, die Wagenknecht gebetsmühlenartig immer wieder sendet. Nur macht sie das in deutlich harscheren Worten.

Mehr Diplomatie, mehr Entschlossenheit hinsichtlich von Verhandlungen, weniger US-Raketen in Deutschland – Moskau wird jubeln, nachdem man sich zuvor schlau gemacht hat, wer da zu Stift und Papier gegriffen hat. Selbst wenn man die Forderungen für berechtigt hält, weiterhin gilt doch: Putin will nicht verhandeln, nicht einmal mit dem Kanzler telefonieren. Und wo bleibt eigentlich die Perspektive der Ukraine und der Länder, die sich direkt von Russland bedroht sehen bei dem, was die drei Weltpolitiker aus dem Osten sich vorstellen?

Dass auch ein politischer Spagat versucht wird, ändert nichts daran, dass man sich auf der Suche nach einem Koalitionspartner vor Wagenknecht in den Staub wirft. Die Wahl-Saarländerin kann zufrieden sein, nachdem die Herren auch schon persönlich ihre Aufwartung gemacht haben. Nun ist die Abhängigkeit perfekt. Kretschmer, Woidke und Voigt scheinen dann doch die Probleme ihrer Bundesländer der Macht willen aus dem Blick zu verlieren. Um die muss es aber in Gesprächen mit dem BSW gehen.

Da der Beitrag überdies in weiten Teilen nicht dem entspricht, was die jeweiligen Bundesparteien wollen, dürfte der Liebesbrief der drei Romeos noch für innerparteiliche Verwicklungen sorgen. Auch das wird Wagenknecht freuen.

Luxmann
5. Oktober 2024 - 16.44

Dass es zu nichts fuehrt dem bettler zelenski geld und waffen nachzuwerfen und ihm die fuesse zu kuessen haben nun sogar union und spd politiker bemerkt...bravo!!!

fraulein smilla
5. Oktober 2024 - 16.38

Um vor der AFD ins Ziel zu laufen hat die brandenburgische Woidke SPD die Gruenen und die CDU regelrecht kannibalisiert und hat nun keinen Wunschkoalitionspartner . Sie muss jetzt wohl oder uebel mit dem saarlaendischen Familienunternehmen ins Bett steigen . War es das wirklich wert ? Ein Pyrrhussieg wie er im Buche steht .

JJ
5. Oktober 2024 - 10.16

Oskars rote Zora wird auch bald wieder ruhiger. Mit Weidel und Emma stellen sie das Trio Infernal gegen den laschen Westen, in dem sie übrigens sehr gut leben. Mit vollem Magen lässt es sich gut über Hunger reden.