Der Propagandakrieg

Der Propagandakrieg
(Reuters)

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Vor 25 Jahren ereignete sich der Zweite Golfkrieg: Der Kuwait-Feldzug war nicht nur aus militärischer, sondern auch aus medialer Perspektive ein Großereignis. Während sich der sogenannte „embedded journalism“ durchsetzte, versuchten Journalisten rund um die Welt, mit der Kriegspropaganda umzugehen. Das Pentagon bestimmte fleißig, welche Infos beim damals noch kleinen TV-Sender CNN zu sehen waren – oder eben nicht.

Die Militärzensur funktionierte wie eine gut geölte Maschine. 25 Jahre später hat sich der Journalismus weiterentwickelt, allerdings leiden Berichterstatter rund um die Welt unter den Folgen des Zweiten Golfkriegs. Es gehört für Mainstream-TV-Sender mittlerweile zum guten Ton, Journalisten beim heimischen Militär an der Front „einzubetten“. Immer weniger „echte“ Kriegsreporter haben hingegen die Möglichkeit, sich vom Kriegsgeschehen eigene Eindrücke zu verschaffen.

Noch schlimmer wird es für jene Journalisten, die nicht nur durch das heimische Militär zensiert, sondern von allen möglichen Kriegsparteien bedroht werden. Syrien ist das Paradebeispiel hierfür. Abgesehen von Nachrichten, die unter Lebensgefahr von der Front berichtet werden, lassen sich die meisten Informationen aus Kriegsgebieten wenig bis gar nicht überprüfen. Umso mehr sollten Journalisten auf Transparenz und Quellenvielfalt setzen, um der Kriegspropaganda nicht wie vor 25 Jahren auf den Leim zu gehen.