Kein Licht ohne Schatten

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(AFP)

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Kriege im Sommer der Liebe

50 Jahre danach reden alle vom Sommer der Liebe: Es war der Höhepunkt der Hippie-Kultur, mit dem Monterey Pop Festival vom 16.-18. Juni 1967 (siehe Printausgabe vom 16. Juni, Seite 6 u. 7).

Doch was viele vielleicht vergessen haben – oder nicht wissen, weil sie zu jung sind: Das Jahr 1967 war alles andere als „Peace und Love“: Rassenunruhen in den USA, Proteste gegen den Vietnamkrieg (es war das Jahr mit den meisten US-militärischen Operationen), der Beginn des Biafra-Krieges, der Sechs-Tage-Krieg. Und nicht zu vergessen: Die Welt befand sich damals mitten im Kalten Krieg.

Was vielleicht nicht so bekannt ist: Am 23. Mai 1967 kam es zu einem der heftigsten Sonnenstürme des 20. Jahrhunderts, der amerikanische Radarschild wurde dadurch zeitweise außer Kraft gesetzt. Die USA glaubten zuerst an einen feindlichen Akt der Sowjetunion. Fast verursachte also die Sonne den 3. Weltkrieg, hätten Wissenschaftler nicht rechtzeitig die Militärs in Kenntnis gesetzt.

Der Frieden war gerettet, und drei Tage später konnte „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ erscheinen, laut der Zeitschrift Rolling Stone (erschien auch 1967 zum ersten Mal) das beste Album aller Zeiten.

50 Jahre später hat sich – auch dank der Hippies – in der Musik einiges getan, dank Musikern, die damals vom Mainstream verpönt wurden. Es gibt zwar kein Licht ohne Schatten, aber gut Ding braucht auch Weile, denn nichts ist so, wie es anfangs scheint.