Mittwoch22. Oktober 2025

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Image ist alles

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So sehr man Osama Bin Laden und Al-Kaidas mörderische Aktionen mit dem tiefsten Mittelalter verbindet, so sehr waren sie seit ihrem Anfang immer auch Teil einer hochmodernen Kommunikationsstrategie.

Durch „spektakuläre“ Massenmorde sollten die – sunnitischen – Massen der Rechtgläubigen zum weltweiten Dschihad aufgestachelt werden – gegen die Regime des Nahen Ostens, gegen Israel, gegen den „ketzerischen“ Iran, gegen den „dekadenten, ungläubigen“ Westen. Ein größenwahnsinniges Programm, an dessen Ende die Einführung eines Kalifates stehen soll. Kein einziges dieser Ziele wurde bis dato auch nur ansatzweise erreicht.
Die Tatsache, dass Osama Bin Laden jetzt, erst zum zweiten Mal seit zehn Jahren, die direkte Verantwortung für eine terroristische Aktion übernimmt, ist interessant. Noch interessanter ist aber, dass es sich hierbei um den gescheiterten Attentatsversuch auf den Weihnachtsflug nach Detroit handelt. Dies ist so, als wenn – toute proportion gardée – Greenpeace stolz verkünden würde: Hurra, wir konnten die Wale nicht retten. Die Mordbuben von Al-Kaida haben ein Imageproblem bei der Klientel, die sie bedienen wollten. Die Tatsache, dass ihnen seit Jahren keine nennenswerten terroristischen Aktionen mehr gelingen, raubt ihnen die morbide Legitimität, mit der sie sonst hausieren gingen. Sich jetzt mit einem fehlgeschlagenen Attentat zu brüsten, gibt sie auch der Lächerlichkeit preis.