Nächstes Schuljahr wirst du im Gymnasium von dieser Maßnahme betroffen sein. Was hältst du denn eigentlich von der Handyreduktion?
Pol: Ich finde, dass es wichtig ist, dass die Jugendlichen in der Schule aufpassen, statt am Handy zu sein, z.B. auf TikTok oder Snapchat, dafür finde ich es gut.
Leni: Ich finde es ziemlich gut, weil Kinder dann im Unterricht das Handy nicht benutzen, aber ich finde, man sollte das Handy in den Pausen benutzen dürfen.
Lenn: Ich finde das gut, denn wenn man z.B. in Mathe eine neue Formel lernt und man nicht aufpasst, weil man gerade Minecraft am Handy spielt. Dann passt man ja nicht auf, und wenn die Lehrerin dich dann nachher fragt, kannst du mir die neue Formel bitte aufsagen, dann weiß man keine Antwort, denn man hat eben nicht aufgepasst. Außerdem ist das Handy nicht gut im Kurs, weil man eben nicht aufpasst. Ich finde es also gut, weil die Kinder sonst zu viel am Handy wären.
An einem Schultag sind die Schüler:innen der Grundschule durchschnittlich 137 Minuten pro Tag am Handy
Bist du nun zu Hause aktiver in deinen Freizeitbeschäftigungen geworden oder verbringst du jetzt mehr Zeit am Handy?
Marc: Es hängt davon ab. Wenn ich nichts zu tun habe, dann bin ich mehr am Handy, aber meistens gehe ich mit Freunden aus.
Emily: Also, in meiner Freizeit mache ich andere Sachen, als auf dem Handy zu sein. Zum Beispiel gehe ich mit Freundinnen aus oder mit meiner Mutter irgendwohin.
Luc: Ich bin aktiver geworden und mit den Freunden draußen. Wir fahren Fahrrad und spielen Fußball.
Verbringst du mehr Zeit mit deinen Freunden seit der Handyreduktion?
Rafael: Ich spiele öfters mit meinen Haustieren, bastele, male oder mache eben meine Hobbys. Und ja, ich verbringe mehr Zeit mit ihnen. Also, wenn ich nicht zu spät nach Hause komme, dann profitiere ich, um noch raus zu gehen.
Nimmst du dir nun mehr Zeit für deine Hausaufgaben, respektive Prüfungen?
Leo: Wenn ich Prüfungen habe, dann lerne ich, aber zwischendurch mache ich eine Pause, wo ich dann meinen Freunden schreibe.
Julie: Ja, ich habe das schon immer so gemacht. Mein Handy liegt z.B. immer in meinem Zimmer, während ich Hausaufgaben mache oder für die Prüfungen lerne.
Theo: Nein, weil ich keine Lust darauf habe – und wenn ich am Handy bin, bin ich ziemlich lange dran und habe dann keine Lust mehr auf meine Hausaufgaben. Ich schaue mir meine Videos an, und so geht die Zeit schneller um und plötzlich ist es sieben Uhr und ich habe immer noch nichts gelernt.
Louis: Ich lerne sowieso nur dann, wenn meine Eltern was sagen.
Wirst du ab jetzt weniger am Handy sein?
Leni: Wahrscheinlich ja, denn es ist viel schöner draußen und man ist auch glücklicher, nicht so viel Zeit am Handy zu verbringen.
Dennis: Ja, ich werde weniger am Handy sein, weil ich am Gymnasium auch nicht mit dem Handy rumlaufe und es nicht respektvoll ist.
Glaubst du, dass diese Maßnahme eine glücklichere und zufriedenere Gesellschaft bewirken wird?
Mia: Ja, ich glaube das. Weil nämlich Kinder, die noch zu Hause sind und oft am Handy waren, jetzt öfters raus gehen mit ihren Freunden – und dann weniger am Handy oder am iPad sind.
Mathis: Ja, weil viele süchtig nach dem Handy sind.
Lou: Ja, denn jetzt können die Schüler im Gymnasium mehr miteinander reden und sind nicht so durchs Handy abgelenkt.
Léonie: Ja, meiner Meinung nach kann man sich jetzt wieder auf sein ganz normales Leben konzentrieren und normal weiterleben, ohne Stress in seinen Händen zu halten.
Mats: Also ich glaube, dass die Gesellschaft nicht zufriedener sein wird, denn es wurde uns ja eigentlich verboten, während der Kurse am Handy zu sein. Und wir haben das jetzt die ganze Zeit gemacht und dann ist es vielleicht auf einmal komisch und es fällt schwer, aufzupassen.
Praktische Informationen
Eine Klasse des Zyklus 4.1 vom Campus Helperknapp in Bruch hat im Rahmen eines Journalismus-Wettbewerbs ein spannendes Schreibprojekt realisiert. Dabei führten die Schülerinnen und Schüler Interviews mit einer Klasse des Zyklus 4.2 zum Thema Handyreduktion an Luxemburger Sekundarschulen.
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Das entstandene Interview zeichnete sich durch eine lockere, authentische Herangehensweise aus und gab ehrliche Einblicke in die Gedankenwelt ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler.
Die Namen der Interviewpartner sind frei erfunden
De Maart
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