Große Koalition gut für EU

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Überschwänglich wurde die deutsche Bundeskanzlerin am Montag vielfach auch im medialen Europa gefeiert. „Königin von Europa“ wurde sie gar genannt und ihre Stellung in der EU nach ihrem anerkanntermaßen beachtlichen Erfolg als noch stärker als zuvor gewertet.

Gemach. Wenn in einigen Tagen einmal die Euphorie verflogen und die Siegestrunkenen wieder nüchtern sind, wird sich manches wieder relativieren. Vor allem, wenn sich die SPD als einziger Koalitionspartner anbieten wird und sie das, was sie insbesondere in europapolitischer Hinsicht von den Unionsparteien unterscheidet, in einen Koalitionsvertrag mit einfließen lassen will. Der harte Kurs, den die Bundeskanzlerin bisher in der Krisenpolitik gefahren ist, wird sich wahrscheinlich mit den Genossen nicht aufrechterhalten lassen.

Die Europapolitik von Angela Merkel war national geprägt und diente innenpolitischen Zwecken, wobei sie von ihrem bisherigen Koalitionspartner in ihrer Haltung unterstützt wurde. Die Sozialdemokraten, europäischer ausgerichtet, werden wohl auf einen Kurswechsel pochen. Das würde Europa in mancher Hinsicht guttun und weiterbringen. Denn bisher hat Merkel in wesentlichen Punkten – Bankenunion, Eurobonds, Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion – eher gebremst.