Wie die absolut kalte Kriegslogik des Nahostkonflikts es will, dürfte das gestrige Bombenattentat auf eine Bushaltestelle in Jerusalem – eine „Premiere“ nach sieben Jahren – eine umso stärkere Vergeltungsaktion mit sich bringen. Israels Vizepremier Shalom („Frieden“) hat bereits damit gedroht, man müsse wohl oder übel „eine Rückkehr zu dieser Operation“, sprich dem Gazakrieg, in Betracht ziehen.
Die Frage, die sich deshalb in diesem Zusammenhang stellen muss, ist: Wem nützt das Ganze? Die Antwort kann nur sein: denen, welchen an einer Eskalation der Gewalt und dem Status quo in Sachen „keine Friedenslösung“ gelegen ist. Also den Hardlinern auf beiden Seiten. Diesmal jedoch ist das „Spiel“ gefährlicher als sonst, weil die arabische Welt in Aufruhr ist. Sollte Israel auf ähnliche „Aktionen“ wie vor zwei Jahren zurückgreifen, muss man diesmal z.B., aber nicht nur, aus Ägypten heftigere Reaktionen erwarten.Und dies wiederum dürfte weiteren Brandstiftern nützen, was unkalkulierbare Folgen hätte. Wegen dieser Flächenbrandgefahr spielt der Nahostkonflikt weiterhin die entscheidende Rolle in der gesamten Region.
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