Einstiger Hoffnungs-Schimmer

Einstiger Hoffnungs-Schimmer
(Uncredited)

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Der jüngste Bericht von Amnesty International zeugt von der unbeschreiblichen Brutalität des syrischen Bürgerkriegs. Während das Assad-Regime gnadenlos mit Fassbomben auf seine Gegner und Zivilisten feuert, sieht es bei den Rebellen, Dschihadisten und Terroristen nicht viel besser aus: Es wird gemordet, entführt, erpresst, gestohlen und gegen das internationale Recht verstoßen.

Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu

Dass gerade Aleppo im Fokus des Berichts steht, erinnert daran, wie desolat die Hoffnung auf den Frieden in Syrien mittlerweile geworden ist. Als der aktuelle UN-Sondergesandte Staffan de Mistura sein Amt antrat, machte er Aleppo zum Herzstück seines Vermittlungsplans. Mit sogenannten „Frozen zones“ sollte in ganz Syrien der Bürgerkrieg zumindest eingefroren werden. Gestern hat de Mistura die dritte Verhandlungsrunde in Sachen Syrien begonnen – und die Situation ist schlimmer denn je.

Dass man den Iran mittlerweile mit am Verhandlungstisch hat, erweist sich als weise, aber zu späte Einsicht. Denn es wurde aus nachvollziehbaren Gründen, aber auch aus Feigheit so viel gezögert und gehadert, dass Teheran und andere Konfliktparteien ihre Spielchen auf Kosten der Syrer treiben und Phänomene wie der „Islamische Staat“ erst entstehen konnten. Vom einstigen Hoffnungsschimmer ist wenig geblieben: Auch die dritte Runde in Genf wird niemanden retten.

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