Die Kapitulation

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„Ich weigere mich, in einem einseitigen und unfairen Prozess mitzumachen.“ So erklärte Lance Armstrong seine gestrige Kapitulation vor den Dopingvorwürfen. Überraschend kommt diese Aufgabe schon, ist Armstrong doch ein Mann, der den Krebs besiegte und die schwersten Radrennen der Welt gewann. Der also ein Kämpfer war, niemals kleinzukriegen. Mit dem Rückzug will er nun seinen Ruf retten, denn der Prozess hätte sein Denkmal aller Wahrscheinlichkeit nach endgültig zum Einsturz gebracht. Und pikante Details enthüllt.

Ob Armstrongs Taktik aufgeht, ist ungewiss. Denn auch sein früherer Mentor Johan Bruyneel ist angeklagt und der jetzige RadioShack-Nissan-Chef denkt nicht daran, zu kapitulieren. Also wird es zum Prozess kommen, mit Armstrong als Zeugen.

Wie auch immer, der Verlierer steht mit dem Radsport bereits jetzt fest. Werden Armstrong nachträglich seine sieben Toursiege aberkannt, das Palmarès würde mit Jan Ullrich und Co. nicht „sauberer“ aussehen (siehe Seite 29). Was die jahrelange Untätigkeit (um es einmal harmlos zu formulieren) des Rad-Weltsportverbands UCI in Sachen Lance Armstrong erklärt. Die UCI wollte den Super-GAU verhindern. Das ist ihr in Anbetracht des indirekten Schuldgeständnisses des Radsport-Denkmals nicht gelungen. Gut so.