Mittwoch5. November 2025

Demaart De Maart

Die Blase ist geplatzt

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CHRISTIAN MULLER [email protected]

Eine richtige Überraschung war es eigentlich nicht. Es war seit Monaten bekannt, dass Dubai finanzielle Probleme hat. Das Emirat Abu Dhabi war schon vor einigen Monaten mit einer Finanzspritze von zehn Milliarden Dollar zu Hilfe geeilt.
Auch dass das Wirtschaftsmodell Dubais auf Sand gebaut war, war bekannt: Hochhäuser schossen wie Pilze aus dem Boden und die Investoren hatten die Gebäude bereits zehnmal (zu einem immer höheren Preis) gekauft und weiterverkauft, ehe sie überhaupt gebaut waren.
Auf die Frage, wer später mal in den Luxusbauten wohnen soll, hat es noch nie eine Antwort gegeben. Europäer und Amerikaner wollen nicht langfristig dort bleiben – schließlich haben sie deutlich weniger Rechte als die Einheimischen. Sex am Strand hingegen ist für jedermann verboten, auch Alkohol ist höchstens toleriert. Und die armen Arbeiter aus Pakistan und Bangladesch – die vielleicht gerne dort bleiben würden – dürfen es nicht.
Dubai hat jahrelang Geld ausgegeben, das es gar nicht hatte. Gebaut wurde alles, was die Fantasie erlaubte. Die Scheichs waren stolz darauf, dass die Hälfte aller Baukräne der Welt in ihrem Emirat standen. Nun können sie sich freuen, dass es im Hinterland noch genügend Wüste gibt, um die Kräne abzustellen.