Sonntag26. Oktober 2025

Demaart De Maart

Der Triumph des Fortschritts

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Gesellschaften entwickeln sich weiter. Die Gesetze folgen. An dieser natürlichen Entwicklung kann auch die klerikale Reaktion nichts ändern. Gestern führte Argentinien als erstes lateinamerikanisches Land die Homo-Ehe ein. Die Debatte im Senat war hitzig und dauerte über 14 Stunden. Letztendlich hat der gesellschaftspolitische Fortschritt gewonnen. Homosexuelle dürfen jetzt heiraten und auch Kinder adoptieren.

MICHELLE CLOOS
[email protected]

Die konservative Kirche, die im Land des Tango-Tanzes einflussreich bleibt, übte heftigsten Widerstand. Um sicherzugehen, dass genügend Menschen am Tag vor der Abstimmung gegen die Homo-Ehe demonstrieren, übernahm sie die Reisekosten der Protestierfreudigen. Auch wetterten die Geistlichen so laut, wie sie nur konnten, gegen die Reform. Alle Mittel waren ihnen recht. Argentiniens Präsidentin Cristina Kirchner erklärte, die Einstellung der Kirche erinnere an die Zeiten der Inquisition. Denn der Klerus schreckte nicht mal vor einer mittelalterlichen Rhetorik zurück und kritisierte die Gesetzesvorlage als „Schachzug des Teufels“. Vade retro kirchliche Rückständigkeit, bleibt da nur noch zu sagen. Glücklicherweise bewiesen die Politiker in Buenos Aires, dass solch verbale Absurditäten und archaische Ansichten die Gleichberechtigung zwischen homo- und heterosexuellen Paaren nicht aufhalten können.