Der Mythos Gold bröckelt

Der Mythos Gold bröckelt
(dpa/Karl Mathis)

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Wohl kaum ein Mythos der Menschheitsgeschichte hat solch eine lange Zeit überdauert wie der des Goldes.

Schon sehr früh nutzten die Menschen das Edelmetall zu rituellen Zwecken. Totenmasken wurden aus ihm gefertigt, unddie Spitzen der Umzäunung des Buckingham-Palastes ziert Blattgold. Wohlhabende Menschen nutzten Gold schon in der Antike als Schmuck, Goldmünzen vereinfachten den Handel.

Stefan Osorio-König skoenig@tageblatt.lu

Was Gold letztendlich so besonders macht, sind zwei Dinge. Nämlich erstens, dass es ein Edelmetall ist und als ein solches nicht korrodiert. Sprich Gold verliert auch nach Jahren der Nutzung seinen Glanz nicht. Und zweitens ist es – im Vergleich zu anderen Stoffen – sehr selten.

Diese Seltenheit führte in der Vergangenheit dazu, dass Gold eine gute Anlage war, deren Wert zwar schwanken konnte, aber immer relativ hoch blieb.

In unserem modernen Wirtschaftssystem ist Gold hingegen weitgehend ein Relikt von gestern. Es gibt für das Edelmetall nur wenige industrielle Anwendungen. Und ein großer Teil des Goldes lagert in den Safes der Zentralbanken.
Ja, Gold ist schön, aber es ist in unserer modernen Welt eigentlich ziemlich nutzlos geworden.