Freitag24. Oktober 2025

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Aus und vorbei

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Das wars also: Seit gestern wird im Großherzogtum offiziell kein Porzellan mehr hergestellt.

TOM WENANDY
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Mit der Schließung des Villeroy&Boch-Werkes in Rollingergrund gehen aber – als wenn dies nicht schon schlimm genug wäre – mehr als nur ein Industriezweig und mehr als 230 Arbeitsplätze verloren. Mit der Schließung des Villeroy&Boch-Werkes in Rollingergrund geht ein Stück Geschichte verloren, ein Stück Luxemburger Kultur. Vor allem ein Stück Sozialkultur. Und das ist das eigentlich Tragische.

Denn wer beim Namen Villeroy & Boch bis vor kurzem noch dachte, dass es sich hierbei um ein Unternehmen handelt, bei dem der Begriff „soziale Verantwortung“ auch in Zeiten einer globalisierten Wirtschaft seine Gültigkeit, seine Bedeutung nicht verloren hätte, der wurde spätestens in den vergangenen Wochen eines Besseren belehrt. Und schmerzvoll auf den Boden der kapitalistischen Tatsachen zurückgeholt.
Denn die V&B-Chefs von heute interessiert die Vergangenheit wenig; dass „ihr“ Unternehmen, indem es einst eine der ersten betrieblichen Sozialkassen in Luxemburg einrichtete, einmal Vorbildcharakter hatte, scheint für sie (wenn überhaupt) nur noch ein historisches Detail zu sein. Im Endeffekt zählt bei Villeroy & Boch – wie bei (leider vielen) anderen Unternehmen auch – nur der Profit. Sehr traurig, aber sehr wahr.