Als gäbe es keine Krise

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Eigentlich hat der Aufstand in Burgos einen ziemlich harmlosen Ursprung: Der konservative Bürgermeister will eine vierspurige Straße der Stadt auf zwei Fahrbahnen reduzieren und darunter eine Tiefgarage errichten.

So weit eine eher unspektakuläre Baumaßnahme, mit der man nicht unbedingt Proteste und Eskalation in Verbindung bringt. Allerdings ist das Bauvorhaben für das Jahr 2014 geplant, das inzwischen sechste Krisenjahr für die Spanier. Und von der Krise ist die Stadt Burgos genauso betroffen wie der Rest des Landes. Hohe Arbeitslosenraten und Armut machen den Menschen zu schaffen.

In diesen Zeiten ein Bauvorhaben zu starten, das acht Millionen Euro kostet und den Bewohnern dazu noch kostenfreie Parkplätze wegnimmt, ist an Weltfremdheit nicht zu überbieten. Die von der konservativen Regierung aufgezwungene Austeritätspolitik muss vom Volk hingenommen werden, gleichzeitig gilt diese aber nicht für teure Verschönerungsbauten, die keiner wollte. Angesichts dieser Tatsachen sehen sich die inzwischen 3.000 Demonstranten gezwungen, auf die Straße zu gehen, um die Stadtverwaltung aus ihrem Elfenbeinturm