Zur Premiere, die im Rahmen des europäischen Umweltjahres vor 23 Jahren stattfand, waren 4.000 Interessenten erschienen, die die Produkte von knapp 30 Ausstellern begutachten konnten.
Dieses Jahr gab es mit rund 200 Ausstellern einen neuen Rekord. Die Unternehmen aus den Bereichen Bauen und Wohnen, Buchhandel und Medien, Land- und Forstwirtschaft, Heizsysteme und erneuerbare Energien, Textilien und Schuhe, Kunsthandwerk, Haushaltsartikel und Spielzeug, Reisen und Freizeit, Ernährung, Kosmetik, Möbel und Garten hatten ein äußerst vielseitiges Angebot bereitgestellt, das bei den zahlreichen Besuchern auch auf reges Interesse stieß.
Die „Oeko-Foire“ zählt nicht nur bei den Besuchern, sondern auch bei den Ausstellern zu den beliebtesten Messen dieser Art in Europa, was vor allem auch auf die strengen Auswahlkriterien des veranstaltenden „Mouvement écologique“ zurückzuführen sein dürfte.
Hier wird rigoros darauf geachtet, dass dort, wo „bio“ oder „öko“ draufsteht, auch „bio“ und „öko“ drin ist.
Erst am vergangenen Freitag bestätigte Umweltberaterin Myriam Schiltz dem Tageblatt auf die Frage, welche Garantie die Besucher diesbezüglich hätten: „Indem wir ständig die Kriterien dafür, was ’bio’ und ’öko’ ist, überarbeiten. Außerdem erwarten wir, dass sich die Hersteller den Kontrollen stellen und die entsprechende Zertifizierung vorweisen können, wenn sie sich bewerben. (…) Dazu gehört, dass sie in puncto Gesundheits- und Umweltschutz auf dem letzten Stand sind. Ein weiteres Kriterium ist die nachhaltige Entwicklung, hinzu kommen soziale Kriterien.“
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit
So kann man sich als Besucher nahezu hundertprozentig sicher sein, nicht „gefoppt“ zu werden. Denn leider herrschen nicht überall solch strenge Kriterien, wie sie bei der „Oeko-Foire“ angewendet werden; mit grünen Logos und anderen Fantasie-Labeln auf allerlei Konsumgütern werden gutgläubige Menschen oft genug über den Tisch gezogen.
Aber einmal abgesehen von all dem: Ist es nicht eigenartig, dass umweltgerechte, ökologische Produkte bzw. Dienstleistungen einer eigenen Messe bedürfen?
So lange es nötig ist, Veranstaltungen wie die „Oeko-Foire“ zu organisieren, so lange läuft doch irgendetwas schief. Bio, Öko & Co. müssten doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, sich gesund ernähren und vor Umweltgiften geschützt leben zu können die Normalität und kein Luxus. Aber das wird wohl leider auf ewig eine Utopie bleiben. Oder?
François Besch
[email protected]
De Maart
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