Korrekt umgehen

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Zum besseren Umgang mit Umgehungsstrassen

Umgehungsstrassen sind etwas Feines. Sie vermeiden, dass Auswärtige sich durch Städte und Ortschaften quälen, in denen sie nichts zu suchen haben. Die Einwohner von Sandweiler oder von Junglinster, Ettelbrück oder Diekirch werden es bestätigen, dort sind die Luft schlagartig reiner, der Verkehr dünner und der Umsatz der Geschäfte geringer geworden.

Schneller in den Stau

Ein einziges Ärgernis sind nur noch die Einheimischen selbst, welche ihre Oase morgens verlassen und abends zurückkommen und zwischendurch noch zum Einkaufen auf die grüne Wiese fahren, die so grün nicht mehr lange sein wird. Jetzt erhalten auch Hesperingen und Alzingen ihre Umgehungsstrasse. Damit gelangen die Autos schneller zur Cloche d’Or, zum Bahnhofsviertel oder nach Kirchberg und können dort ihren Stau nachholen. Das Problem besteht darin, dass wir nicht mehr viel Platz haben , um Umgehungsstrassen anzulegen.

Opfer Natur

Immer wird die Natur in Mitleidenschaft gezogen, Wälder und Wiesen. Grundstücke werden teurer werden und der eine oder andere wird sich weigern, sein Land einzig zu dem Zweck abzugeben, den Automobilisten das Leben zu erleichtern. Dann wird die geplante Entlastungsstrecke umgebaut werden müssen, man wird dann vielleicht eine Umgehung zur Umgehung einbauen und dann steht morgens das Vieh auf der Weide und weiss nicht mehr, ob die Strasse jetzt rechts oder links vom Wassertrog verläuft und wer jetzt wen umgehen soll.

Kollateralschäden

Solche Projekte verlangen viele Arbeitskräfte, will man den Bau zügig voranbringen bevor der Meeresspiegel so stark angestiegen ist, dass der gesamte Verkehr ins Wasser fällt. Zusätzliche Arbeitskräfte bedingen mehr Verkehr und damit die Bestätigung, dass wir noch mehr Umgehungsstrassen brauchen, und Tankstellen, Imbisse und warum nicht gleich noch ein Einkaufszentrum. Dann wird irgendein Promoter es schaffen, irgendwo eine Siedlung anzulegen und dann wird die Umgehungsstrasse zur Bedrohung, die schnellstens entschärft werden muss. Gut, dass man dort gar nicht erst Bäume angepflanzt hat.

Die Stadt Luxemburg hat es gut. Sie hat eine tolle Umgehungsstrasse, die Autobahn nämlich und sie wirkt, denn in der Stadt selbst lässt sich nur noch selten ein Auto blicken. Hier bestimmen Krane, Baustellenfahrzeuge, Taxis und Gelenkbusse das Verkehrsbild. Und demnächst soll eine Tram kommen. Doch wir brauchen sie nicht, bei den Anstrengungen der Verantwortlichen, den Autofahrern den Zugang in die Stadt zu erschweren.