ZITAT DER WOCHE
Depuis toujours, le Mierscher Theater s’engage pour une culture inclusive et accessible. L’initiative de la Blannevereenegung de réaliser une audiodescription en luxembourgeois est unique au pays. C’est un outil puissant et conformément à notre stratégie d’inclusion, nous soutenons ce projet avec grand enthousiasme!
THEATER Erste Audiobeschreibung auf Luxemburgisch im Mierscher Theater
Am Freitagabend war es so weit: Die „Fondation Lëtzebuerger Blannevereenegung“ und das Mierscher Theater präsentierten die erste luxemburgische Audiobeschreibung eines Theaterstücks. Aufgeführt wurde Elise Schmits Übersetzung von „Vreckvéi“, inszentiert von Max Jacoby. Die Audiobeschreibung ermöglicht Blinden und schlecht sehenden Menschen, Theater neu zu erfahren. In Echtzeit beschreiben die Sprecher*innen das Schauspiel und das Bühnenbild. Das Publikum trug hierfür Audiohelme. Im Vorfeld konnte es sich die Bühne zudem durch Ausdrucke mit ertastbaren Hervorhebungen erkunden, um es sich besser vorstellen zu können. Es ist kein Zufall, dass das Mierscher Theater das Projekt begleitet: Das Haus gilt als Mitbegründer der Initative „Mosaik. Kultur Inklusiv“ und veranstaltet regelmäßig Kulturevents mit Rücksicht auf die besonderen Bedürfnisse verschiedenster Personengruppen. „Nous sommes ravis de pouvoir lancer ce nouveau service permettant cette expérience unique aux personnes malvoyantes et aveugles“, betont Thierry Lutgen, Direktor der „Blannevereenegung“, die Wichtigkeit solcher Projekte. Damit es keine einmalige Erfahrung bleibt, ruft seine Organisation zur Mitarbeit auf. Gesucht werden freischaffende Audiobeschreiber*innen. Für die erste Ausgabe belegte eine freiwillige Person die einwöchige Ausbildung des deutschen Anbieters „HörMal“. Mehr Informationen hierzu und Kontakt zur „Blannevereenegung“ gibt es auf hoermal-audio.org und flb.lu.
LITERATUR Andrée Wietor zur Vize-Direktorin des CNL ernannt
Nathalie Jacoby, Leiterin des „Centre national de littérature“ (CNL), erhält Verstärkung: Am 1. September tritt Andrée Wietor ihren Posten als stellvertretende Direktorin des Literaturarchivs in Mersch an. Das gab das Kulturministerium am Mittwoch bekannt. Wietor, Jahrgang 1985, hat einen Abschluss in Europastudien, Philosophie und Germanistik – und eine Ausbildung im Kulturmanagement. Hauptberuflich war sie in der Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit tätig sowie in den Bereichen Migration und Asyl. In dem Sinne ist sie seit 2021 „officier de liaison européen“ für Migration bei der Delegation der Europäischen Union in Beirut.
18.783
Menschen besuchten im Rahmen der „Luxembourg Museum Days“ am vergangenen Wochenende die teilnehmenden Kulturhäuser – also 3.488 weniger als noch im Vorjahr
FILM Zwei neue Initiativen aus Cannes

Am Samstag enden die 78. Filmfestspiele in Cannes: Was hat das Festival der luxemburgischen Filmindustrie gebracht? Das Kulturministerium stellte am Dienstag in einer Pressemitteilung zwei neue Projekte vor, die in Cannes präsentiert wurden.
Eine erste Ankündigung gab es im Rahmen der „Rencontre Benelux“: Dort versprachen der Film Fund, der Flanders Audiovisual Fund und das „Centre du cinéma de la fédération Wallonie-Bruxelles“ die baldige Einführung eines gemeinsamen Förderprogramms zur Entwicklung von Spiel- und Animationsfilmen. Das Programm soll die regionale Zusammenarbeit stärken und Projekte im Anfangsstadium unterstützen – vorausgesetzt, es sind Personen aus allen Benelux-Ländern beteiligt. Details zu den Bedingungen und dem Budget werden beim nächsten Koproduktionstreffen im Zuge des „Filmfestival Oostende“ (Anfang 2026) bekanntgegeben.
Konkreter wurde es im Hinblick auf den Start einer internationalen Autorenresidenz zwischen dem Film Fund und dem Ciclic Centre-Val de Loire in Frankreich. Auch hier steht die Entwicklung von Spiel- oder Animationsfilmen in Spielfilmlänge im Vordergrund, die von Filmschaffenden aus beiden Ländern getragen werden. Die Residenz nimmt sechs Projekte auf, die nach ihrer künstlerischer Ambition und dem Potenzial einer Koproduktion ausgewählt werden. Das Programm ist zweiteilig: einen Session findet im Centre-Val de Loire, eine weitere in Luxemburg statt. Die Teilnehmenden erhalten zudem Unterstützung in folgenden Bereichen: Drehbuch, Finanzierung, Koproduktion und ökologische Verantwortung.
Bis zu Redaktionsschluss war unbekannt, ob eine luxemburgische Koproduktion in Cannes ausgezeichnet wurde.
EVENTS „Garden Sounds“, KI und Tim Hillenbrand
Das Kulturprogramm hält die nächsten Tage spannende Termine bereit – zum Wochenende und darüber hinaus. Alle Angebote können wir nicht abbilden, dafür aber ausgewählte Tipps. Den Anfang macht das „Garden Sounds“ in Wiltz.
Am Samstag, dem 24. Mai, gibt es im „Jardin de Wiltz“ ab 19 Uhr Indie und Latin-Pop auf die Ohren. Es treten auf: Kids With Buns, Bwana (beide Belgien), Seed to Tree (Luxemburg) und Gizmo Varillas (Spanien). Am Folgetag laden die Veranstaltenden zum „Garden Sounds“-Familientag: Von 11 bis 18 Uhr finden kreative Ateliers, u.a. mit der Rapperin Nicole Bausch und den Musikern Dan Tanson, Pol Belardi und Dennis Scholtes (Hip-Hop-Workshop) oder der Künstlerin Irina Moons (Siebdruck-Tattoo-Atelier), statt. Und es geht munter weiter in Wiltz: Am Mittwoch, dem 28. Mai, steigt die „Wiltz Session“ mit Jackie Moontan (Luxemburg), L’Eclair (Bulgarien) und K.O.G (Ghana). Informationen zu allen Events in Wiltz finden Sie unter wiltz.lu.
Wem der Sinn eher nach Literatur und Medien steht, sollte sich hingegen zwei andere Termine vormerken: Am Dienstag, dem 27. Mai, liest der deutsche Bestseller-Autor Tom Hillenbrand um 18.30 Uhr in der „Cité Bibliothèque“ in Luxemburg-Stadt aus seinem Thriller „Thanatopia“; am Mittwoch, dem 28. Mai, findet um 16 Uhr das Rundtischgespräch „Plume humaine, plume machine: qui écrit demain?“ in der „Maison du savoir“ (Raum: 3.530) der Universität Luxemburg statt. Ohne zu viel zu verraten: An beiden Abenden spielt künstliche Intelligenz eine zentrale Rolle.
Führt der Literaturkritiker Jérôme Jaminet am Dienstag durch den Abend, stellt sich die Gästeliste am Mittwoch aus folgenden Personen zusammen: Nathalie Roelens (Literaturprofessorin), André Melzen (Medienpsychologe), Alvin Sold (eh. Generaldirektor der Editpress-Gruppe) und Jean Portante (Schriftsteller). Das Gespräch wurde von den Studierenden des Bachelors „Cultures européennes“ konzipiert und befasst sich mit der Frage: Wie beeinflusst künstliche Intelligenz unser Verhältnis zum Schreiben?
Zu beiden Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich. Wer zu Hillenbrand will, kann sich per Mail ([email protected]) oder telefonisch (+352 4796 2732) anmelden. Die Teilnahme am Rundtischgespräch erfolgt per Mail an [email protected].
SAISON 25/26 Die neue Spielzeit in den „Théâtres de la Ville“
Am Dienstag stellte Tom Leick-Burns, Direktor der „Théâtres de la Ville“ die Spielzeit 225/2026 vor. Im Fokus stehen u.a. die Themen Erinnerung und Erbe. In dem Sinne stehen Stücke wie „Toi, moi, nous … et le reste on s’en fout“ (Oktober 2025) von Laurent Delvert und Nathalie Ronvaux auf dem Programm: Es basiert auf einem Austausch zwischen Delverts’ Großeltern im Zweiten Weltkrieg. William Kentridges „The Great Yes, The Great No“ (Oktober 2025) befasst sich derweil mit Zwangsmigration, ausgehend vom Jahr 1941 und der Flucht französischer Intellektuelle vor dem Nazi-Regime. Larisa Fabers’ „The Land We Shared“ (Mai 2026) greift Rumäniens bewegte Geschichte auf, ebenfalls mit persönlichem Bezug. Neben zahlreichen weiteren Höhepunkten und Wiederaufnahmen, hebt Leick-Burns im Programmheft auch das Weihnachtsmärchen „Hänsel a Gréidel“ (Dezember 2025) von Cosimo Suglia hervor: eine Auftragsarbeit, die das Märchen mit Tanz und Musik kombiniert und von Daliah Kentges inszeniert wird. Das gesamte Programm: theatres.lu.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können