Volle Kanne Dicks

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Einen Anlass gab es eigentlich nicht, keinen drängenden Jahrestag oder ähnliches. Das Team um Germaine Goetzinger, Leiterin des nationalen Literaturarchivs in Mersch, dachte einfach, es wäre an der Zeit, die wichtigsten luxemburgischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts zu präsentieren./ Heike Bucher

 

Nach einer Ausstellung über Michel Rodange vor sieben Jahren war nun der nationale Volksdichter Dicks, mit bürgerlichem Namen Edmond de la Fontaine, an der Reihe. Am Dienstagabend wurde die Ausstellung „Ech sinn e groussen Hexemeeschter“ eröffnet und der Publikumsandrang war erstaunlich.
Zwei Jahre dauerten die Recherchen und Vorbereitungen für die Ausstellung – etliche Gemeindearchive wurden durchforstet sowie zahlreiche Originalunterlagen und Briefe gesichtet. Dabei stellte sich vor allem der Nachlass des Dichters als besonders ergiebig heraus, weil sich seine Unterlagen noch in demselben Zustand befanden, wie sie Dicks angelegt hatte und so einiges über seine Arbeitsweise zu erfahren war.
Der Schriftsteller Dicks, der sich hauptberuflich als Jurist und Fabrikbesitzer durchs Leben schlug, hat im Laufe seines Lebens so viele Texte verfasst, dass sein Gesamtwerk über 2.000 Seiten umfasst. Dass er sich dabei nicht auf ein literarisches Genre beschränkt hat, macht den Reiz bei der Lektüre seiner Texte aus.
Da finden sich neben Kinderreimen oder humoristischen Texten auch Essays über „Luxemburger Sitten und Bräuche“, die – nicht frei von Ironie – doch einen guten Überblick über die Gewohnheiten seiner Landsleute liefern.

Zahlreiche Briefe,Fotos und Manuskripte

Die Ausstellung in Mersch ist in fünf Bereiche aufgeteilt: die Familie, die berufliche Karriere, die Theaterstücke und Kompositionen, das volkskundliche Werk und die Dicks-Rezeption. Zahlreiche Fotos, Briefe und Manuskripte erzählen dabei nicht nur von dem Künstler selber, sondern entführen in eine weit entfernte Welt. Neben der Ausstellung ist vor allem der Katalog empfehlenswert, in dem sehr viel Wissenswertes über das Leben und das Werk von Dicks steht. Außerdem hat Steve Karier eine CD mit bekannten und unbekannten Gedichten des Volksdichters besprochen und Claude Mangen ist dabei, einen Theaterabend mit Auszügen aus Dicks’ Werk zusammenzustellen. Die Premiere findet im November statt.

Ausstellung: Ech sinn e groussen Hexemeeschter
Centre national de
littérature
bis zum 28. März 2010
Mo.-Fr.: 10-18 Uhr
2, rue Servais
L-7565 Mersch
www.cnl.public.lu
Ausstellungskatalog:
25 Euro

CD mit 27 Texten von Dicks, mit bekannten und teilweise unveröffentlichten Gedichten, gesprochen von Steve Karier: 15 Euro

Schold & Schäin, Text-Schierbelen aus dem Wierk vum Edmond de la Fontaine, en Theaterstéck vum Claude Mangen
am 13., 14., 20., 21.11. und 4. und 5.12. um 20 Uhr und am 21.11. und 6.12. um 17 Uhr im
Merscher Kulturhaus
53, r. G.-D. Charlotte
L-7520 Mersch
www.kulturhaus.lu