Sonntag9. November 2025

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„The Revenant“ und „Der Marsianer“ räumen ab

„The Revenant“ und „Der Marsianer“ räumen ab

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Noch nie hat Leonardo DiCaprio einen Oscar gewonnen. Mit einem Dreifacherfolg seines Films "The Revenant" bei den Golden Globes reist er kommenden Monat als Favorit nach Los Angeles. Dort dürfte ein weiterer Abräumer des Sonntags sein Hauptkontrahent werden.

Der rastlose Historien-Thriller «The Revenant – Der Rückkehrer» und der Science-Fiction-Film «Der Marsianer – Rettet Mark Watney» sind die großen Gewinner der 73. Golden Globes. Bei der Preisverleihung am Sonntagabend (Ortszeit) in Beverly Hills gewann «The Revenant» die Preise für das beste Filmdrama, den besten Hauptdarsteller (Leonardo DiCaprio) und die beste Regie (Alejandro González Iñárritu). «Der Marsianer» wurde als beste Komödie ebenso geehrt wie Hauptdarsteller Matt Damon als bester Komödien-Schauspieler. Das Liebesdrama «Carol» ging trotz fünf Nominierungen leer aus.

Durch die Sendung führte in diesem Jahr wieder Komiker Ricky Gervais. Nach einer kurzen Pause war es seine dritte Moderation der Gala. In den vergangenen drei Jahren waren die Komikerinnen Tina Fey und Amy Poehler als Gastgeberinnen auf der Bühne gestanden.

In gewohnt bissiger Manier holte er in seinem Eröffnungsmonolog gleich zum verbalen Rundumschlag aus. Unter anderen bekam US-Schauspieler Sean Penn sein Fett weg. Gervais witzelte, er wolle den Monolog möglichst zügig hinter sich bringen, damit er sich schnell wieder in sein Versteck zurückziehen könne – und das dort, wo ihn selbst Penn nicht finde. Der Schauspieler hatte am Wochenende in der Zeitschrift «Rolling Stone» über seine Begegnung mit Drogenboss Joaguín «El Chapo» Guzmán berichtet. Das Interview soll die Fahnder auf Guzmáns Spur gebracht haben, ehe er am Freitag nach Monaten auf der Flucht wieder gefasst wurde. Penn sei offenbar ein «Spitzel» gewesen, meinte Gervais.

Beste Hauptdarsteller

Eine der umkämpftesten Kategorien entschied US-Schauspielerin Brie Larson für sich. Sie wurde zur besten Hauptdarstellerin in einem Drama gekürt und ließ die «Carol»-Schauspielerinnen Cate Blanchett und Rooney Mara sowie Saoirse Ronan («Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten») und Alicia Vikander («The Danish Girl») hinter sich.

Beste Komödien-Darstellerin wurde Hollywood-Darling Jennifer Lawrence («Joy – Alles außer gewöhnlich»). Die Preise für die besten Nebendarsteller erhielten Sylvester Stallone («Creed – Rocky’s Legacy») und Kate Winslet («Steve Jobs»). Stallone verschwand nach einem Dank an sein fiktives Alter Ego Rocky Balboa und donnerndem Applaus von der Bühne, kehrte in der Werbepause aber schnell zurück, um «Creed»-Direktor Ryan Coogler und seinem Filmkollegen Michael B. Jordan auch seinen Tribut zu zollen.

Weitere Preise in den Filmkategorien bekamen der Animationsfilm «Alles steht Kopf», Drehbuchautor Aaron Sorkin («Steve Jobs»), Komponist Ennio Morricone für den besten Soundtrack («The Hateful Eight») sowie Sam Smith und Jimmy Napes für den James-Bond-Titelsong «Writing’s on the Wall» überreicht. Bester fremdsprachiger Film wurde «Saul fia» aus Ungarn.

Die Preise für Fernsehproduktionen

Bei den Golden Globes werden traditionell auch Preise für Fernsehproduktionen verliehen. Lady Gaga gewann für ihr Schauspiel in «American Horror Story: Hotel» erstmals einen Preis als beste Darstellerin in einer Fernsehserie.

«Mr. Robot» ist bei den Golden Globes als beste Fernsehserie ausgezeichnet worden. Die von Sam Esmail entwickelte Serie erzählt von einem jungen Programmierer, der als Hacker arbeitet. Die erste Staffel wurde ab Juni 2015 auf dem Kabelsender USA Network ausgestrahlt. In Deutschland ist sie bei Amazon zu sehen. Christian Slater spielt in der Serie den titelgebenden «Mr. Robot», der den jungen Hacker für seine Ziele rekrutiert. Für seine Leistung wurde der 46-jährige Slater als bester Nebendarsteller in einer TV-Serie geehrt.

In der Kategorie «Beste Serie – Musical/Comedy» gewann «Mozart in the Jungle», eine Amazon Original Serie. Sie spielt in New York bei den berühmten Philharmonikern, die einen neuen Stardirigenten bekommen. Den verkörpert der Mexikaner Gael García Bernal (37); er wurde als bester Schauspieler in einer TV-Serie ausgezeichnet.

Übertragung mehrfach zensiert

Der Sender NBC hat die Übertragung der Golden Globes mehrfach zensiert. Fans, die die Gala im Fernsehen oder Internet sahen, hörten dann nicht das, was auf der Bühne gesprochen wurde – sondern so etwas wie «pieep, pieep, pieep». Erwartungsgemäß traf es dabei auch Moderator Ricky Gervais: Der britische Komiker eröffnete die Show mit bösen Spitzen auf die Hollywoodprominenz, darunter Schauspieler Mel Gibson. Als dieser dann zu ihm auf die Bühne kam, blendete der Sender kurz den Ton aus. Was genau gesagt wurde, blieb zunächst unklar.

Auch US-Schauspieler Jonah Hill (32) wurde zensiert: Er war zusammen mit seinem Kollegen Channing Tatum auf die Bühne gekommen, um den Preis für die beste Nebendarstellerin zu verkünden. Hill («The Wolf of Wall Street», «22 Jump Street») trug dabei eine Bärenmütze – und wollte damit wohl auf den Bären anspielen, der Leonardo DiCaprio in dem Film «The Revenant – Der Rückkehrer» angreift. Hills Rede enthielt für die Veranstalter dann aber scheinbar zu viele Flüche – sie piepten Hill immer mal wieder aus.

Auf einen Blick: Die Gewinner bei den 73. Golden Globes

• Bestes Filmdrama: – «The Revenant – Der Rückkehrer» (Regie: Alejandro González Iñárritu)
• Beste Komödie/Musical: – «Der Marsianer – Rettet Mark Watney» (Regie: Ridley Scott)
• Bester Schauspieler in einem Filmdrama: – Leonardo DiCaprio («The Revenant – Der Rückkehrer»)
• Beste Schauspielerin in einem Filmdrama: – Brie Larson («Room»)
• Bester Schauspieler in einer Komödie/Musical: – Matt Damon («Der Marsianer – Rettet Mark Watney»)
• Beste Schauspielerin in einer Komödie/Musical: – Jennifer Lawrence («Joy – Alles außer gewöhnlich»)
• Bester Nebendarsteller – Sylvester Stallone («Creed – Rocky’s Legacy»)
• Beste Nebendarstellerin – Kate Winslet («Steve Jobs»)
• Beste Regie – Alejandro González Iñárritu («The Revenant – Der Rückkehrer»)
• Bestes Drehbuch – Aaron Sorkin («Steve Jobs»)
• Beste Filmmusik – Ennio Morricone für «The Hateful Eight»
• Bester Filmsong – «Writing’s On The Wall» aus «James Bond 007 – Spectre»
• Bester Animationsfilm – «Alles steht Kopf» (Regie: Pete Docter, Ronnie Del Carmen)
• Bester nicht-englischsprachiger Film – «Son of Saul» (Ungarn, Regie: László Nemes)