Verstärkt durch das Orchestre Philharmonique du Luxembourg, das jetzt ein voller Bestandteil der Kultureinrichtung ist, neu ausgerichtet durch Direktor Stephan Gehmacher, der seit knapp einem Jahr im Amt ist.
Konzerterlebnisse
• Abonnements werden bis zum 6. Mai erneuert.
• Der freie Verkauf für Abonnementkonzerte beginnt in der Regel ein bis zwei Monate vor dem Konzert.
• Für Jugendliche unter 27 Jahren gibt es Ermäßigungen
• Zum Preis von 10 Euro vergibt die Philharmonie ein „Nice Price“-Ticket an Besucher, die noch keine 21 sind.Kartenverkauf
• Telefonisch unter +352 26 32 26 32
• Im Kartenbüro der Philharmonie von 10 bis 18.30 Uhr
• Auf www.philharmonie.lu
Eine sternenklare Vollmondnacht in einem Wald, auf den Spuren von Puck, der Elfe, und Bear, dem Ritter, in einem Abenteuer mit dem Butler Bee. Es geht mitunter rau zu, manchmal wird auch gelacht. Auch hier ist niemand im falschen Film.
Angebot für Kinder und Jugendliche
Zum Auftakt der Vorstellung des Programms der kommenden Saison wollte der neue Chef der Philharmonie auf einen Programmteil der verflossenen Saison hinweisen, der ihm besonders am Herzen liegt: das Angebot für Kinder und Jugendliche. Wer früh mit der klassischen Musik in Verbindung kommt, der wird sie ins Herz schließen und sie später nicht mehr missen wollen.
Die Szene aus dem Sommernachtstraum nach William Shakespeare mit der Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy proben die Musiker des OPL zusammen mit den Luxemburger Schauspielern Eugénie Anselin, Steve Karier und Raoul Schlechter für ein Dutzend – zum größten Teil bereits ausverkaufte – Kindervorstellungen. Der klassische Stoff wurde aufgearbeitet, das spielerische Element in den Vordergrund gestellt. Knackige Dialoge und viel körperlicher Einsatz geben dem Stoff eine neue Dimension. Für die Schauspieler sind die Kindervorstellungen eine Premiere. Alle drei freuen sich jedoch auf die von ihnen erwartete Spontaneität, die Schauspielerei aus dem Bauch heraus.
Die Musiker des OPL ihrerseits sind schon seit längerem pädagogisch engagiert. Bereits seit fünf Jahren unterstützen sie die Initiative EME „Ecouter pour mieux entendre“, die Musik zu den Menschen bringt, die ihr sonst fernbleiben müssen, weil sie in Gefängnissen, Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen leben.
Anspruchsvolles Programm
Den Zuhörer bei Laune halten. Ihn auf lockere, dennoch anspruchsvolle Weise unterhalten. Stephan Gehmacher weiß offensichtlich, wie es geht. Der lockere Auftakt darf allerdings nicht täuschen. Für ihre zehnte Saison hat die Philharmonie ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt. Damit will sie ihrem Vorhaben, zu den besten Ensembles in Europa gezählt zu werden, ein Stück näher kommen. „Dem Luxemburger Publikum gefallen und das Land ehrenvoll nach außen vertreten“, fasst Gehmacher seine Ambitionen zusammen.
Mit den „großen Rendezvous des OPL“, den Serien „Grands Orchestres“, „Grands Chefs“, „Grands Solistes“ und „Grands Classiques“, mit einer bunten Vielfalt aus Klavierkonzerten, Jazzabenden, Kammermusik, Liedgesang und in Auftrag gegebenen Kompositionen will die Philharmonie die Liebe zur Musik wecken, will aber auch ein fester Bestandteil der lokalen Kulturszene sein. „In Zeiten der knapper werdenden Geldmittel müssen wir notgedrungen enger zusammenrücken“, erklärte Gehmacher vor einer breiten Gästepalette, bei der vom Direktor des „Grand Theâtre“ über den Präsidenten des Verwaltungsrates des Echternacher Festivals bis hin zu den regionalen oder lokalen Kulturhäusern keiner der lokalen Musikveranstalter fehlen wollte.
Bedeutsame Rendezvous
Erklärungen über das ganze, mehr als 250 Seiten dicke Programm wollte Gehmacher ihnen nicht zumuten. Dafür strich er beherzt einige seiner persönlichen Highlights hervor:
Dazu gehört das „grand rendez-vous“ mit dem OPL, das am 19. September mit Musik von Strawinsky, Ravel und Dvorak die neue Saison einleitet. Sie ist gleichzeitig die letzte mit Emmanuel Krivine, der am 7. Juni 2015 mit „Also sprach Zarathustra“ Abschied von Luxemburg nimmt. Gehmacher schmunzelt. Die Suche nach Krivines Nachfolger sei weit gediehen, aber noch nicht ganz abgeschlossen. Das OPL sollte sich auf einen jungen Chef vorbereiten! Mehr sollte nicht verraten werden.
Zu seiner Programmierung verriet Gehmacher die Verpflichtung des hochkarätigen Kammerorchesters „quartet-lab“ mit einem recht ungewöhnlichen, weit gefächerten Programm am 15. Oktober, von „Les Arts Florissants“ unter der Leitung von William Christie, die am 4. November mit einem spektakulären Ballett-Konzert zum 250. Todestag von Rameau auftreten.
Ebenfalls im November geht das OPL nach einem ersten Konzert in Luxemburg unter der Leitung von Joshua Weilerstein auf Deutschland-Tournee.
20.000 Minuten Musik
Die Herbie-Hancock-Band, Sir Simon Rattle mit „Das Paradies und die Perl“ an der Spitze des London Symphony Orchestra, das „Luxemburg-Programm“ des OPL mit Kompositionen von Georges Lentz und Pascal Schumacher unter der Leitung des britischen Dirigenten Duncan Ward und ein Orgelkonzert, das sich unter dem Titel „Begegnung mit Bach“ auch mit anderen Instrumenten auseinandersetzt, sind weitere „best of“ des Meisters.
Und dann verweist Stephan Gehmacher erneut auf die neun Programme, die sich ganz speziell an die jungen Zuhörer richten. Angefangen beim „1.2.3… musique“ für die kleinen Kinder bis drei Jahre über „Loopino“ und „Bout’chou“, die Programme für Drei- bis Fünfjährige, Philou, Miouzik bis hin zu iPhil, bei dem Pop und Rock ihren Einzug in die Philharmonie halten und das speziell auf die 13- bis 17-Jährigen Zuhörer abgestimmt ist.
Grob geschätzt nicht weniger als 20.000 Minuten Musik sind in der nächsten Saison programmiert. Der Vorverkauf ist geöffnet und funktioniert nach dem bewährten Prinzip des „First come, first served“. Was nicht ausschließt, dass viele Konzerte auch kurzfristig noch besucht werden können.
De Maart
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