Dienstag11. November 2025

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KunsteckeKunstszene bleibt auch nach der LAW belebt

Kunstecke / Kunstszene bleibt auch nach der LAW belebt
Die Ausstellung zu Marc Henri Reckinger im MNAHA ist nur eine von vielen, die es derzeit in Luxemburg zu entdecken gibt Foto: Tom Lucas/MNAHA

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Der internationale Flair der Luxembourg Art Week (LAW) ist verflogen, geblieben sind Eindrücke und die Erkenntnis: Es gibt auch in Luxemburg ein Publikum für bildende Kunst. Unter dem Motto: „The show must go on“ warten Galerien und Museen mit neuen Ausstellungen auf, andere Kunsthäuser halten Expos aufrecht, kurzum an Angeboten fehlt es nicht.

Ab Samstag präsentiert die Villa Vauban-Musée d’Art de la Ville de Luxembourg eine Retrospektive auf das Lebenswerk des bekannten Luxemburger Malers Jean-Pierre Beckius, eines Künstlers, der vor 125 Jahren geboren wurde und nun mit einer Auswahl seiner „Eindrücke“ geehrt wird. Die Hommage-Expo ist bis Mitte kommenden Jahres zu besuchen.

Am 19. Dezember 2024 wäre der Maler Gust Graas 100 Jahre alt geworden. Die Verwalter seines Nachlasses haben an den Künstler, der 1970 den Prix Grand-Duc Adolphe erhalten hat, das ganze Jahr über mit zig Ausstellungen und anderen Events erinnert. Eine letzte Expo unter dem Titel „Poesia“ wird am 4. Dezember in der Chapelle de Neumünster mit seinen auf Mallorca in den letzten 30 Jahren realisierten Gemälden eröffnet. Die Schau dauert bis zum 26. Januar 2025.

Kunstpreis-Träger im Fokus

Werk von Marc Henri Reckinger
Werk von Marc Henri Reckinger Foto: Tom Lucas/MNAHA

Das Nationalmuseum auf Fischmarkt und die Gemeindegalerien von Düdelingen zeigen noch bis März 2025 einen in mehrere Stationen gegliederten Rückblick auf das abwechslungsreiche und engagierte künstlerische Schaffen des „Lëtzebuerger Konschtpreis“-Trägers 2024, Marc-Henri Reckinger, eines Künstlers, der allzu früh und unerwartet Ende August 2023 verstarb und ein umfangreiches Werk hinterlässt.

Drei ganz unterschiedliche Ausstellungen, die jede auf ihre Weise ein Stück Luxemburger Kunstgeschichte dokumentieren. Andere Solo-Expos, die entweder bereits in Galerien sind oder in Kürze eröffnet werden, stellen neuere und zeitgenössische Facetten der heimischen Kunstszene dar.

Da wäre im Wallis Paragon die Ausstellung „Antagonismes“ der ersten Laureatin des Luxemburger Kunstpreises Berthe Lutgen, deren Werke vor Jahren in der Villa Vauban gemeinsam mit Bildern von dem in den siebziger Jahren hierzulande aktiven, später ausgewanderten und kürzlich verstorbenen Luxemburger Künstler Misch Da Leiden präsentiert wurden. Die Expo geht an diesem 29. November zu Ende.
In den umfangreichen Räumlichkeiten der Galerie Ceysson & Bénétière auf Wandhaff läuft noch bis zum 22. Dezember die Mega-Schau von Robert Brandy, einem Maler, der aller neueren Techniken und Trends zum Trotz in der Hauptsache der abstrakten Malerei mit Pinsel und Farbe treu geblieben ist und diese immer wieder neu belebt hat.

Fetz, Biwer und Weiler

LAC-Gründer und Maler Jean Fetz geht mit seiner Solo-Ausstellung „30 ans à la Farette en Drôme“ ab 29. November an die Öffentlichkeit. Fetz ist ein Künstler, von dem wir in den letzten Jahren gewohnt waren, einzelne Arbeiten in Kollektivexpos oder Rückblicken zu sehen, allesamt gegenständliche Motive in einer ihm eigenen Kompositions- und Malweise. Seine Performance in der Galerie A Spiren bleibt bis zum 15. Dezember geöffnet.

Jean-Marie Biwer, der seit vielen Jahren in der Luxemburger Kunstszene aktiv ist und sich von der Abstraktion in die Ebenen der gegenständlichen Malerei bewegt hat, zeigt ab Freitag und bis zum 4. Januar 2025 in der Valerius Gallery in der Hauptstadt eine mit Fotos seiner Partnerin Geneviève Biwer ergänzten Expo. Seine neueren Bilder setzen sich von der in den letzten Jahren demonstrativ bezirzten Wald- und Wiesenromantik der Ardennen ab und fokussieren sich auf weiche Sandstrände und bewegte Meereswellen. Von Geneviève Biwer, einer im analogen Fotobereich operierenden Künstlerin, sind es vorwiegend schwarz-weiß Lichtbilder, Vorlagen, die sie gekonnt aus der Natur gegriffen hat.

Sind wir bislang auf verstorbene und/oder gestandene Künstler eingegangen, so gilt es mit der diesjährigen jungen CAL-Preisträgerin Lara Weiler auf die Expo „The Trash Goes out on Wednesday“ im YLA-Pop-Up-Raum auf Nummer 43 in der Grand-rue hinzuweisen. Die Expo mit Arbeiten der jungen Malerin wird vom 4. bis 24. Dezember zu sehen sein. Diese Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit Valerius Gallery organisiert. Erinnern wir daran, dass diese Galerie vor einigen Jahren die Initiative Young Luxembourg Artists (YLA) ins Leben gerufen und erst vor ein paar Wochen die 2024er Auflage einer diesbezüglichen Sammelausstellung mit jungen Künstlern in den gleichen Räumlichkeiten präsentiert hat.

Weitere Ausstellungen werden aktuell in Galerien der Stadt Luxemburg und auch in anderen Ortschaften, etwa Esch/Alzette, Düdelingen und Schifflingen angeboten. Diese Schauen alle hier zu erwähnen, ist unmöglich, doch sei einmal mehr auf den Newsletter „artactuel.lu“ verwiesen, einen Folder, in dem die meisten Expos in der Großregion und in Luxemburg aufgelistet sind.