Freitag24. Oktober 2025

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Kultur-NewsKunst auf Belval, keine Frauen in Vienne und neue Mitglieder im Verwaltungsrat von Kultur:lx

Kultur-News / Kunst auf Belval, keine Frauen in Vienne und neue Mitglieder im Verwaltungsrat von Kultur:lx
Neuigkeiten aus der luxemburgischen Kulturszene Quelle: Pexels

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Was bewegte die Kulturszene diese Woche? Und welche Veranstaltungen sollte sich das Publikum nicht entgehen lassen? Das Tageblatt fasst die wichtigsten Fakten zusammen und stellt ausgewählte Events vor.

ZITAT DER WOCHE

Dieses Kunstwerk wird Teil unserer Identität werden – nicht nur als Forschungszentrum, sondern auch als Ort, an dem Wissenschaft sichtbar und für die Gesellschaft zugänglich gemacht wird. Wir freuen uns auf Vorschläge, die die Schönheit und Komplexität des Gehirns in eine künstlerische Form bringen.

Prof. Michael Heneka, Direktor des Luxembourg Centre for Systems Biomedicine

AUSSCHREIBUNG Kunstwerk für die Uni Luxemburg

Kunstschaffende aus Luxemburg und der Großregion aufgepasst: Die Leitung des Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB) der Universität Luxemburg vergibt einen Auftrag – ein Kunstwerk soll den Vorplatz zum Gebäude auf dem Campus Belval aufwerten. Das übergeordnete Thema des Werks soll die Forschung des LCSB spiegeln, Genre und Materialien sind frei wählbar. Einzige Bedingung: Das Exponat muss sich für eine dauerhafte Ausstellung eignen. Der Architekt François Valentiny präsidiert die Jury, die unter anderem aus der luxemburgischen Künstlerin Sandra Lieners und der Bürgermeisterin der Gemeinde Sanem, Simone Asselborn-Bintz, besteht. Teilnahmeberechtigt sind haupt- und nebenberufliche Künstler*innen, die Erfahrungen in der Gestaltung von Werken im öffentlichen Raum vorweisen. Auch Gruppenbewerbungen sind möglich. Für die Erstplatzierten (1: 2.000 Euro; 2: 1.000 Euro; 3: 500 Euro) gibt es Preisgelder; die Umsetzung des Gewinnerprojekts wird mit bis zu 50.000 Euro unterstützt. Bewerbungsfrist ist der 31. Oktober. Wer Interesse hat, kann den Ausstellungsort am 26. August um 14 Uhr oder am 19. September um 10 Uhr besuchen. Alternativ veranstaltet das Team des LCSB am 2. September um 14 Uhr eine Telefonkonferenz. Die Termine finden auf Englisch statt. Anmeldungen werden per Mail ([email protected]) entgegengenommen. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Zentrums. 


ZAHL DER WOCHE

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… und mehr Kulturinstitutionen haben seit 2022 die „Charte de déontologie pour les structures culturelles“ unterzeichnet

GENDER Keine Luxemburgerinnen in Vienne

Die Abgeordnete Djuna Bernard („déi gréng“) weist in ihrer parlamentarischen Anfrage an den Kulturminister Eric Thill (DP) auf die luxemburgischen Künstler beim Festival „Jazz à Vienne“ – unweit von Lyon – hin: In der Auswahl, die in Zusammenarbeit zwischen der Festivalleitung und Kultur:lx entstand, waren 2025 nur Männer vertreten. Bernard erkundigt sich deshalb nach dem Engagement des Kulturministeriums in Sachen Gleichstellung. Thill verweist auf das Selektionsverfahren bei internationalen Festivals: „[L]a sélection des artistes s’effectue souvent via des appels à candidatures, évalués par des jurys indépendants.“ Es hätten sich Musikerinnen auf einen Platz in Vienne beworben, nur habe der zuständige Festivalleiter sie nicht ausgesucht. „[L]es structures culturelles sous tutelle du ministère de la Culture sont sensibilisées aux questions d’égalité et accordent une attention particulière aux enjeux de parité et de diversité dans leurs actions“, so Thill weiter. Bei internationalen Kooperationen könne dies durch eine gemeinsame „éthique de programmation plus égalitaire“ erfolgen. In Bezug auf die nationale Kulturpolitik und Gender erwähnt er ein passendes Kapitel aus der „Charte de déontologie pour les structures culturelles“ (2022). Darüber hinaus unterstütze das Ministerium die Umsetzung des „PAN pour une égalité entre les femmes et les hommes“ des Ministeriums für Gleichstellung und Diversität (2025) – drei der 55 Maßnahmen entfallen auf das Kulturministerium. Sie beziehen sich unter anderem auf die Zusammensetzung der Verwaltungsräte im Sektor und auf die Wertschätzung des Kulturerbes, das durch Frauen entstand. Thill erwähnt in seiner Antwort zudem die „Analyse de la programmation culturelle 2022-2023 dans une perspective sensible au genre au Luxembourg“ (2024) des „CID Fraen an Gender“, welches eine Konvention mit dem Ministerium unterhält. Die Analyse offenbarte, dass Männer den Sektor – mit Ausnahme des Tanzes – dominieren. 


KULTUR Verwaltungsrat von Kultur:lx teils neu besetzt

Bleibt Präsident von Kultur:lx: Jo Kox
Bleibt Präsident von Kultur:lx: Jo Kox Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Der Verwaltungsrat von Kultur:lx zählt ab September zwei neue Mitglieder: Emile Lutgen, Direktor der „Œuvre nationale de secours Grande-Duchesse Charlotte“, und Tammy Tangeten vom Kulturministerium. Gleichzeitig wurden die Mandate der Staatsvertreterinnen Iris Depoulain vom Wirtschaftsministerium und Christina Pinto vom Finanzministerium um fünf Jahre verlängert. Dasselbe gilt für Jo Kox, Präsident des „Fonds culturel national“. Er steht jedoch nicht länger für den Staat, sondern für „le monde culturel“. Letzteren repräsentierte bisher Michèle Walerich von der „Association des artistes plasticiens du Luxembourg“, deren Mandat am 31. August endet. Kox bleibt Präsident von Kultur:lx; Vizepräsidentin wird Tammy Tangeten – und löst damit Michel Welter, Vertreter der „Alliance musicale“, ab. Diese Entscheidungen wurden am 29. Juli im „arrêté grand-ducal“ veröffentlicht.


LOKAL Kultur in den Gemeinden

Neben Genderfragen trieben die Abgeordnete Djuna Bernard („déi gréng“) kürzlich auch die Kulturpläne der Gemeinden um. Aus ihrer entsprechenden parlamentarischen Anfrage an Kulturminister Eric Thill (DP) geht unter anderem hervor: Acht Gemeinden verfügen aktuell über einen Kulturplan oder sind dabei, einen auszuarbeiten. Technische und finanzielle Unterstützungsmaßnahmen für die Gemeinden würden derzeit untersucht, schreibt Thill. Das Ministerium befrage außerdem – ergänzend zur Studie „La vie culturelle au Luxembourg“ (2025) – die „administrations communales“ zu den Kultureinrichtungen ihrer Gemeinden. Das Ziel: die Erstellung einer interaktiven kulturellen Kartografie. Laut Thill ist das ein strategisches Mittel, um die räumliche Verteilung der Strukturen zu analysieren und lokale, regionale sowie nationale Trends zu erörtern. „Sur la base des informations recueillies, le ministère de la Culture pourra orienter ses actions futures de manière plus ciblée“, so der Minister. Die Förderung der kommunalen Kulturpolitik ist Bestandteil des Kulturentwicklungsplans 2018-2028 – die Empfehlung, gemeindliche Kulturentwicklungspläne aufzustellen, wurde bis dato zu 20 Prozent umgesetzt.