Mit sechs Konzerten im Großen Saal und vier Konzerten im Kammermusiksaal der Philharmonie bieten die Solistes Européens Luxembourg (SEL) auch in ihrer 36. Spielzeit wieder ein vollgepacktes Programm, das sich als sehr vielseitig erweist, aber wieder deutlich klassischer ist als das Programm des Jubiläumsjahres. In diesem Jahr hat es dann auch eine Neuausrichtung mit internen Veränderungen gegeben: Die Statuten der Asbl wurden überarbeitet, den Posten an der Spitze des Verwaltungsrates übernimmt Frau Martine Reicherts, während Christian Kremer als Vizepräsident fungiert und Serge de Cilia nun seine zweite Spielzeit als Geschäftsführer des Orchesters beginnt.
Christoph König hat seinen Vertrag als musikalischer Leiter und Chefdirigent um weitere drei Jahre verlängert. Nach den schwierigen Zeiten nach Corona, in denen sich immer mehr Sponsoren zurückgezogen haben, ist man nun zuversichtlich und freut sich auf neue, längerfristige Partnerschaften. Das Orchester selbst wurde verjüngt und Christoph König begrüßt den frischen Wind, die spielerische Qualität und den Tatendrang seiner Musiker. In Sachen Kommunikation hat man eine neue Webseite eingerichtet, man wird in Zukunft vermehrt auf Social Media setzen und dem Publikum mit individuell zusammenstellbaren Abonnements entgegenkommen.
Fokus auf Musiker aus Luxemburg
Die neue Spielzeit beginnt am 22. September 2025 mit einem Konzert, an dem luxemburgische Musiker maßgeblich beteiligt sind. Jean Muller übernimmt den Klavierpart in Beethovens wunderbarer Chorfantasie, während Marc Dostert die Maîtrise Sainte-Cécile der Kathedrale sowie die „Chorale Mixte“ des Konservatoriums der Stadt Luxemburg dirigiert, dies sowohl in Beethovens Chorfantasie als auch in den „Polowetzer Tänzen“ von Alexander Borodin. Ebenfalls gelangen dessen 2. Symphonie und die Ouvertüre „Romeo und Julia“ von Tschaikowsky zur Aufführung.

Es ist schön, zu sehen, dass man bei den SEL weiterhin auf luxemburgische Kräfte setzt und den einheimischen Musikern ein wirkliches Forum bietet. So spielt der preisgekrönte Cellist und ECHO Rising Star Benjamin Kruithof am 20. Oktober das 1. Cellokonzert von Camille Saint-Saëns; im gleichen Konzert wird „Die Mooswald-Suite“ des luxemburgischen Komponisten Christophe Mirkes (Jahrgang 1996) als Auftragswerk des Kulturministeriums uraufgeführt. Am 17. November geben Cathy Heidt, Violine, Yanis Griso, Violine, Sophie Urhausen, Bratsche und Matis Griso einen Quartettabend mit Werken von Mozart, Mendelssohn-Bartholdy, Webern und Borodin. Am 27. April 2026 erleben wir den jungen, in Dortmund engagierten luxemburgischen Bariton Franz Schilling in einem Lieder- und Arienabend; begleitet wird er von Christoph König am Klavier.
Der Kontrabassist der SEL Eduardo Rodriguez Romanos wird am 13. Oktober mit zwei Freunden ein Konzert geben, bei dem Miniaturen von Fritz Kreisler, Carlos Gardel, Astor Piazzolla, Consuelo Velasquez und Sidney Bechet im Mittelpunkt steht. Der 23. Februar ist ebenfalls einem Kammerkonzert mit Vlad Stanculeas, Violine, Rumen Cvetkov, Bratsche, Anik Schwall, Cello und Joseph Moog vorbehalten, die Klavierquartette von Mozart, Mahler und Brahms interpretieren werden. Mit Albrecht Mayer, dem Solo-Oboisten der Berliner Philharmoniker, und Lucas und Arthur Jussen konnten für die Konzerte am 26. Januar resp. 8. Juni auch wieder illustre internationale Gäste gewonnen werden. Gespannt darf man auch auf das junge Geigentalent Benjamin Beilman aus den USA sein, der sich bei seinem Debüt am 4. Mai in Luxemburg mit dem Violinkonzert von Ludwig van Beethoven vorstellen wird. Am 15. Dezember wird die Vorweihnachtszeit mit einem feierlichen Programm eingeleitet. Die SEL spielen unter der Leitung von Christoph König das Vorspiel aus Humperdincks Hänsel und Gretel, die Nussknacker-Suite von Tschaikowsky, ein Medley des Amerikaners Leroy Anderson, der durch seine leichten Kompositionen und Arrangements u.a. für das Boston Pops Orchestra bekannt wurde, sowie zum Abschluss einige Weihnachtslieder.
Vor allem die Liebhaber der Klassiker werden also in dieser Spielzeit auf ihre Kosten kommen. Beethovens Eroica, das Oboenkonzert von Mozart KV 293, Johann Strauss’ Walzer aller Walzer „An der schönen blauen Donau“, Mendelssohns 3. Symphonie „Schottische“, Schuberts 5. Symphonie sowie ein Überraschungswerk ergänzen dieses wunderbar ausgewogene Jahresprogramm, bei dem wirklich für jeden etwas dabei sein dürfte.
Weitere Informationen
www.sel.lu
Tel.: +352 46 27 65
Mail: [email protected]
De Maart
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