Donnerstag23. Oktober 2025

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Festival Terres Rouges: So schön wie nie zuvor

Festival Terres Rouges: So schön wie nie zuvor

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Überall kleben sie: kleine, gelbe Zettel, nummeriert, beschriftet und bemalt. Kartons, Dokumente, Verträge stapeln sich haufenweise bis unter die Decke. Fest steht, hier herrscht das organisierte Chaos. „In knapp 48 Stunden fällt der Startschuss“, sagt Ralph Waltmans und vertieft sich wieder in seine Akten.

Die Zeit drängt, hier und da fehlt noch der letzte Feinschliff und auch die Einladung für die allerletzte Pressekonferenz am Tag vor Beginn der Festspiele muss noch an die entsprechenden Medienhäuser ausgeliefert werden. „Doch wir werden vorbereitet sein“, erzählt Ralph Waltmans zwischen klärenden Telefongesprächen und Kaffeepause.  Siehe auch:

Sport und Musik laufen Hand in Hand

Es ist erst das zweite Mal, dass das „Festival Terres Rouges“ vom „Service culturel“ der Stadt Esch veranstaltet wird. Angesichts dieser Tatsache versteht sich wohl von selbst, dass die Anspannung bei Ralph Waltmans und seinen zwei Mitarbeitern von Stunde zu Stunde steigt. „Wir mussten uns alles selbst beibringen“, so die Aussage des Koordinators, der vom Erfolg der diesjährigen Auflage des Escher Festivals fest überzeugt ist. Denn nie zuvor traten so viele Straßenkünstler in Esch auf, noch nie zuvor war die Musikprogrammgestaltung des Open-Air-Festivals, das am Sonntag über die Bühne geht, so abwechslungsreich und qualitativ ansprechend. Das behauptet Ralph Waltmans, der sich nichts sehnlicher als den Anpfiff der Festspiele am Freitagabend herbeiwünscht.

Ein Spiel mit Licht und Schatten

„Die Eröffnungsfeier hat es in sich“, so der Koordinator. ’La plume de Newton’ ist ein atemberaubendes Schauspiel mit Tanz, Musik, Licht und Feuerwerkskörpern und darüber hinaus mein ganz persönliches Highlight der diesjährigen Auflage“, verrät Ralph Waltmans mit funkelnden Augen und vertraut auf den Geschmack der Escher Bürger und der Besucher des zweitägigen Straßenfestivals, von denen er sich erhofft, dass sie am besagten Abend in Scharen zum Rathausplatz pilgern werden, wo in den für den Verkehr gesperrten Straßen auf drei verscheidenen Bühnen beherzte Pyrotechniker die Zuschauer in Staunen und Zittern versetzen werden.

Ob das Spektakel wohl als Wiedergutmachung für das verpatzte Feuerwerk am Nationalfeiertag gedacht ist? „Nein!“, sagt Ralph Waltmans. „Im Juni war es einfach nicht möglich, mehr zu verpulvern. Und das wird es auch im nächsten Jahr nicht sein.“
Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Etliche Neubauten verhindern das Abschießen von Raketen und gerade aus diesem Grund konzentrieren sich die Veranstalter fortan nur noch auf das Lichtspiel, das, nach Aussage von Ralph Waltmans, am Vortag des Nationalfeiertages in der Tat gewisse Mängel aufwies – Fehler, die anno 2011 mit Sicherheit behoben sein werden. „Dafür bürgen wir mit unseren Namen“, sagen die Veranstalter, die aus begangenen Fehlern gelernt haben und an ihrem ausgeklügelten Konzept festhalten wollen.

„Mais revenons à nos moutons“, sagt Ralph Waltmans, der sich erhofft, dass am anstehenden Wochenende auch der Wettergott mitspielt. Vor allem am Sonntag, wenn sich auf dem Escher Galgenberg international renommierte Bands die Klinke in die Hand geben. Doch ist es nicht bereits zur Tradition geworden, dass sich am Tag des „Terres Rouges“-Festivals die Schleusen des Himmels öffnen? „Ja! Doch kann man immer drauf hoffen, dass sich auch Helios mal blicken lässt“, meint einer der Veranstalter.

Punkt 12 Uhr öffnen sich auf dem Galgenberg die Tore ins eintägige Rockparadies, wo bis Mitternacht mit The Rasmus, Eternal Tango und Stanfour das größte Escher Festival nach dem „Red Rock“ und dem „Steelworx“ gefeiert wird.emi